Die Rekonstruktions- und Konservierungsarbeiten an den beiden Felsengräbern G989 und G990, die an die archäologische Stätte Kom el-Shuqafa in Alexandria versetzt wurden, sind nun fast beendet, meldet das Antikenministerium Ägyptens. Der Wiederaufbau von Grab G989 hatte bereits im November 2017 begonnen und war 2018 beendet worden. Danach hatte man sofort mit Restaurierungsarbeiten begonnen. Im Grab G990 hatte man erst Anfang dieses Jahres die Arbeiten aufgenommen, doch auch hier sei man bereits weitgehend fertig, nur an der Decke und den vorderen Säulen seien noch Restarbeiten nötig.
Beide Gräber waren Anfang des 20. Jh. von Evaristo Breccia in der westlichen Nekropole Alexandrias gefunden worden. Die Grabkammer von G989 wird von zwei Säulen getragen und hat eine halbrunde Decke. Dieses Grab stammt aus der römischen Zeit. G990 wird dagegen in die ptolemäische Epoche datiert. Die Decke dieser Grabkammer ist leicht gewölbt und zeigt noch Reste einer farbigen Bemalung; die Wände sind mit geometrischen Symbolen versehen. Der darin befindliche Sarkophag ist mit einer Kopfstütze ausgestattet.
1952 waren diese beiden Felsengräber von der Fundstätte el-Wardian in den Garten des Griechisch-Römischen Museums Alexandrias gebracht und dort ausgestellt worden. In 2009 wurden sie dort wieder abgebaut und nach Kom el-Shuqafa transportiert, wo sie nun endlich auch restauriert wurden. Ebenfalls wurde ein spezieller Eingang geschaffen, um den Besuch dieser Felsengräber zu erleichtern.
Grundwasserspiegel in Katakomben gesenkt
Die Grabkatakomben Kom el-Shuqafas waren schon immer vom Grundwasser bedroht und in der untersten Ebene sogar ganz überflutet. Algenwachstum und Schäden an den Reliefs waren die Folge. Im November 2017 startete das Antikenministerium mit Hilfe der United States Agency for International Development (USAID) daher hier ein Projekt zur Senkung des Grundwasserspiegels. 5,7 Mio. US-Dollar soll USAID laut ägyptischer Medien dazu beigesteuert haben. Mit Hilfe von sechs 40m tiefen Brunnen und einer Reihe von elektronischen Pumpen gelang das Vorhaben, so dass die Gräber nun trocken bleiben sollten. In einem weiteren geplanten Entwicklungsprojekt soll Kom el-Shuqafa bald in ein Open-Air-Museum verwandelt werden, das Artefakte von der pharaonischen bis zur griechisch-römischen Zeit präsentieren soll.
Gesponserte Besucherhütten
Auf dem Pyramidenplateau in Gizeh gibt es jetzt übrigens ein Besucherhäuschen, das in Zusammenarbeit mit der National Bank of Egypt erstellt wurde. Hier findet sich ein Empfangstresen mit einem hilfreichen Mitarbeiter sowie Bänke und eine Stromversorgung zum Laden von Handies oder Kameras. Ähnliche Häuschen hätten das Ministerium und die Bank auch für andere archäologische Stätten geplant, lässt das Ministerium verlauten. Ob man dort auch Geldautomaten finden kann, sagt die Meldung nicht.