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Außergewöhnliche Entdeckungen in Sakkara: Neues Grab und der Name einer bisher unbekannten Königin

In Sakkara hat ein Team aus ägyptischen Archäologen das Grab eines Würdenträgers namens Khuwy aus der 5. Dynastie entdeckt. Außerdem fanden sie den Namen einer bisher unbekannten Königin, deren Pyramidenkomplex bisher nicht zugeordnet werden konnte.

Das Grab besteht aus einem L-förmig erbauten Opferraum, der einst mit Reliefs verziert war. Heute ist nur noch der untere Teil zu erkennen, die weißen Kalksteinblöcke wurden schon in der Antike zum Bau anderer Monumente rausgeschlagen.

Mostafa Waziri, Generalsekretär der Altertümerverwaltung erklärte, dass die Mission die nördliche Mauer des Grabs fand sowie den Eingang zu einem einzigartigen Unterbau, der eindeutig von der Substruktur einer königlichen Pyramide inspiriert wurde. Dieser untere Teil des Grabes beginnt mit einem absteigenden Korridor, der zu einem Vestibül führt. Ein Eingang in der südlichen Mauer führt zu einer dekorierten Vorkammer. Auf einer Wand ist der Grabinhaber vor einem Ofertisch an der Süd- und Nordmauer gemalt. Eine Opferliste befindet sich an der östlichen und westlichen Mauer.

Nord- und Ostwand der Grabkammer. Bild: Mohamed Megahed

Der Leiter der Mission, Mohamed Megahed, erklärte der Ahram Online, dass die undekorierte Grabkammer durch zwei Eingänge in der westlichen Wand der Vorkammer liegt. In der Grabkammer lagen einst etlche Kalkstein-Sarkophage, die jedoch schon in der Antike von Grabräubern komplett zerstört wurden. Zumindest konnten die menschlichen Überreste von Khufy geborgen werden, die klare Anzeichen von Mumifizierung tragen.

Ein Eingang in der südlichen Mauer der dekorierten Vorkammer führt zu einem kleinen Raum, der vermutlich als Vorratsraum genutzt wurde. Außer jeder Menge Schutt lag nichts in dieser Kammer.

Ostwand der Vorkammer. Foto: Hana Vymazalová

Eine bisher namenlose Königin

Inschrift mit Namen der Königin Setibhor. Foto: Hana Vymazalová

Die Mission hat in Zusammenarbeit mit weiteren internationalen Archäologen zudem den Namen der Königin Setibhor entdeckt, die bisher völlig unbekannt war. Sie lebte in der 5. Dynastie und wurde in dem Pyramidenkomplex begraben, bei dem auch Khuwys Grab liegt. Ihr Name war in einem neu entdeckten Portikus auf einer Säule aus rotem Granit im südlichen Teil des bisher anonymen Pyramidenkomplexes eingraviert. Name und Title im versenkten Relief bedeuten folgendes: Die eine, die Horus und Seth sieht, die Große des Hetes Zepters, die Große des Lobes, Ehefrau des Königs, seine geliebte Setibhor.

Der Komplex, der die Ägyptologen schon seit Jahrzehnten beschäftigt, liegt an der Pyramide von König Djedkare in Süd-Sakkara. Höchstwahrscheinlich handelt es sich also bei Setibhor um Djedkares Ehefrau, dem achten König der 5. Dynastie. Der Pyramidenkomplex von Königin Setibhor ist einer der ersten südlich von Sakkara und der größte überhaupt für eine Königin des Alten Reiches. Totentempel und architektonische Elemente und Kammern wurden ansonsten nur für Begräbnisse von Königen des Alten Reiches verwendet. Es scheint so, als ob Djedkare seine Frau sehr verehrt haben muss.

Das Team hat zudem bisher noch nicht restaurierte Bereiche im Inneren der Königspyramide restauriert und gefestigt.

Drei neue Funde angekündigt

Der Antikenminister hat diese Woche drei weitere außergewöhnliche Funde angekündigt. Einer aus Sohag, der schon dieses Wochenende veröffentlicht werden soll, ein Fund aus Luxor zwei Wochen später und schließlich eine neue Entdeckung aus Gizeh Anfang Mai. Wenn sie nur annnähernd so spektakulär wie dieser ist, dürfen wir uns freuen 🙂

1 Gedanke zu „Außergewöhnliche Entdeckungen in Sakkara: Neues Grab und der Name einer bisher unbekannten Königin“

  1. Vielleicht deutet die ausergewöhnlich große Grabanlage der Königin Set-ib-her
    darauf hin, das sie aus der direkten dynastischen Linie stammt,also eine Tochter
    Königs Men-kau-her,wohingegen Djed-ka-re Issesi möglicherweise nichtköniglichen oder nur halbköniglichen Blutes war.Seine Legitimierung als König wäre somit seiner großen königlichen Gemahlin zu verdanken und durch sie bekräftigt.
    Am ende der 3.Dynastie gab es diesen Fall mit Königin Hetep-her-s und König Snofru ja erwiesenermaßen schon.

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