Blog

Außergewöhnliches Grab in Sakkara entdeckt

In Sakkara haben ägyptische Archäologen ein außergewöhnlich gut erhaltenes Grab aus der 5. Dynastie entdeckt. Das Grab gehört einem Priester namens Wahtye, der zur Zeit Pharaos Neferirkares (ca. 2475 bis 2465 v. Chr.)  gelebt hat.

Der Antikenminister Khaled el-Anany erklärte auf einer Pressekonferenz, dass das Grab mit farbprächtigen Szenen des Grabbesitzers, seiner Mutter Merit Men, seiner Ehefrau Weret-Ptah und weiteren Familienmitgliedern dekoriert ist. Auch die für das Alte Reich typischen Alltagsszenen fehlen in diesem Grab nicht. Die Herstellung von Töpferwaren, Möbel und Wein sind hier zu sehen, ebenso wie religiöse Opferungen, musikalische Darbietungen, Bootsfahrten und Jagdszenen. In dem Grab befinden sich noch zwei Scheintüren, eine für den Grabinhaber, die andere für seine Mutter.

Foto: Antikenministerium Ägypten

Das Grab war versiegelt, als sie das erste Mal auf den Komplex stießen, so Mostafa Waziri, Leiter der Mission. Als die Archäologen begannen, den Schutt von der Fassade des Grabes wegzuräumen, stießen sie auf den oberen Türsturz, der mit dem Namen und verschiedene Titel des Grabinhabers versehen war, darunter Reinigungspriester, Aufseher und Inspektor des Heiligen Bootes. Das Grab ist als rechteckige Halle angelegt, die 10m lang in Nord-Südausrichtung geht. Sie ist 3m breit und über 3m hoch.

Foto: Antikenministerium Ägypten

Das Besondere an dem Grab sind sicherlich die 18 Nischen, die 24 (!) in den Fels gehauenen farbige Statuen zeigen. Sie zeigen Wahtye und seine Familie. Der untere Teil des Grabes enthält 26 kleine Nischen mit 31 Statuen von einer bisher unidentifizierten Person in einer Schreiberposition. Vielleicht zeigen die Statuen auch Wahtye oder ein anderes Familienmitglied, so Waziri.

Das Grab hat fünf Grabschächte, die alle noch ausgegraben werden müssen. Von dem Grab werden wir also in Zukunft sicherlich noch einiges hören.

2 Gedanken zu „Außergewöhnliches Grab in Sakkara entdeckt“

  1. Ein unberührtes Felsgrab aus dem Alten Reich zu finden ist ein nahezu unglaublicher Glücksfall!Die Felsgräber aus der vorangegangenen 4.Dynastie,in den Steinbrüchen von Gizeh,waren ja leider gänzlich beraubt.Wenn die Grabschächte tatsächlich unberührt sind,und somit auch die Grabkammern,werden wir uns sicherlich auf einige neue Erkenntnisse zu den Begräbnissbräuchen hoher Würdenträger aus der Zeit der 5.Dynastie freuen können.

Schreibe einen Kommentar