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Finger einer ägyptischen Statue aus Jerusalems Sand gesiebt

In Israel wurde ein Teil eines Fingers einer vermutlich ägyptischen Statue gefunden. Dieses vordere Fingerglied mit dem sichtbaren Fingernagel ist ca. 3,5 cm lang und muss demnach zu einer etwa lebensgroßen Statue gehört haben, meint Dr. Gabriel Barkay, einer der Direktoren des israelischen archäologischen Projekts in Jerusalem.

Vermutlich ein ägyptischer kleiner Finger

Der Finger ist aus hartem, schwarzen Stein, einem Material, das im alten Ägypten häufig für die Herstellung von Statuen verwendet wurde. Vermutlich also wurde diese Statue in Ägypten angefertigt und dann nach Kanaan gebracht, das im 2. Jahrtausend v.Chr. unter ägyptischer Herrschaft stand. Die Statue könnte somit aus der 18., 19. oder 20. Dynastie stammen. Aber auch eine spätere Periode ist möglich.

Nach Ansicht der Archäologen handelt es sich um den kleinen Finger einer Hand dieser Statue, die vermutlich einen Pharao oder einen Gott darstellte. Das Fragment soll nun Experten übergeben werden, die die Herkunft und die exakte Zeitperiode feststellen sollen, aus der es stammt.

Freiwillige sieben seit 13 Jahren

Der Finger ist das jüngste gefunde Artefakt des Temple Mount Sifting Projects (Tempelberg Siebungs-Projekt), das seit 2004 mit Hilfe von freiwilligen Helfern 9000 Tonnen Erdreich durchsiebt, das in den 90er Jahren für den Bau einer Moschee am Tempelberg bei Jerusalem ausgebaggert und in ein nahes Tal geworfen wurde.

Die 12-jährige Neshama Spielman mit dem gefundenen Amulett. Foto: Temple Mount Sifting Project

Erst vor einem Jahr war durch die Presse gegangen, dass ein israelisches Mädchen beim Sieben ein Amulett mit dem Namen von Thutmosis III. gefunden hatte. Und in den letzten 12 Jahren hatte man viele weitere altägyptische Artefakte gefunden, wie eine Reihe von Skarabäen, Siegeln und Schmuck.

Steht das Siebungsprojekt vor dem Aus?

Das Temple Mount Sifting Project hat leider erst kürzlich seinen finanziellen Unterstützer, die Ir David Foundation, verloren. Auf der Homepage des Projekts wird mit der Pressemeldung über den neuen Fund nun auch die Frage aufgeworfen, ob dieser Finger vielleicht die letzte wissenschaftliche Entdeckung des Tempelberg-Siebungsprojekts gewesen sei, da ohne neue Finanzmittel die Arbeit eingestellt werden müsste. Und das wäre schade, denn in den vergangenen 12 Jahren konnten erst etwa 70% des ausgehobenen Erdreichs durchsucht bzw. durchsiebt werden.

Beim Aussieben gefundene Skarabäen. Foto: Temple Mount Sifting Project

Da von seiten der israelischen Regierung wohl keine Unterstützung zu erwarten ist, wurde nun eine Crowdfunding Kampagne gestartet mit dem Ziel, 250.000 ILS (Israelische Schekel) also ca. 60.000 Euro zu generieren. Etwa drei Viertel dieser Summe hat die Kampagne schon zusammen. Wer dem Archäologieprojekt helfen will: Jeder Schekel zählt!

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