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Neue Funde und Schutzräume in Heliopolis

Die deutsch-ägyptische Mission in Kairos Bezirk Matariya, dem antiken Heliopolis, hat ihre Ausgrabungen in dieser Saison vorrangig auf die Werkstätten aus dem 4.-2. Jh.v.Chr. konzentriert, die im süd-östlichen Abschnitt des Sonnentempels von Heliopolis liegen. Dabei fanden sie viele Anzeichen dafür, dass dieser Tempel für sehr lange Zeit genutzt wurde, z.B. in Spuren aus der 12. Dynastie (ca. 2000 v.Chr.), der 20. Dynastie (ca. 1100 v.Chr.), bis hin zur daran anschließenden 3. Zwischenzeit (bis ca. 650 v.Chr.).

Dr. Ayman Ashmawy, Leiter des ägyptischen Missionsteils, berichtet auch von bildhauerischen Fragmenten des Tempelinventars, die in dieser Saison gefunden wurden. Dr. Dietrich Raue erklärte für die deutsche Missionsseite, dass man frühere Arbeiten östlich des Matariya-Obelisken in diesem Jahr fortgeführt habe. Dabei habe man eine Umfassungsmauer aus Lehmziegeln entdeckt sowie eine Kalksteintreppe, die auf eine höhere Ebene und an einer Scheintür vorbei führte, die vielleicht mit den Ritualen im Innersten des Tempels verbunden war. Laut einer Inschrift, die vermutlich aus der Spätzeit stammt, etwa 600-300 v.Chr., war zu dieser Zeit der Schöpfergott Atum für die alljährliche Nilflut verantwortlich.

überdachter Bereich im Openair-Museum Matariya. Foto: Antikenministerium Ägypten

Im erst Anfang dieses Jahres eröffneten Openair-Museum von Matariya wurde in diesem Jahr auch ein Schutzbereich geschaffen. Nach den Bildern zu urteilen, ist dies eine überdachter, aber dennoch offener Bereich, in denen Objekte präsentiert werden, die vermutlich so vor Wind und Wetter geschützt werden sollen. Darunter sind Basaltreliefs des Tempels, in denen König Nektanebos I (30. Dyn.) Gott Atum preist, aber auch Kalksteinrelief und Inschriften aus der Ramessidenzeit und einige Stücke aus der Nekropole von Heliopolis. Diese „Schutzzone“ wurde mit Unterstützung des Kulturerhaltprogramms des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland erbaut.

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