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Das Who-is-who der Mumien: Der »unbekannte Mann E«

Die männliche Mumie mit der Katalognummer CG 61089 im Ägyptischen Museum Kairo stammt aus dem Mumienversteck, französisch Cachette, das in den Felsen links über dem Hatschepsuttempel von Deir el-Bahari liegt und heute die Grabnummer DB320 (bzw. TT320) hat. In dieses Versteck hatten Priester der 21. Dynastie viele königlichen Mumien gebracht, deren Gräber gefunden und geplündert worden waren – und natürlich ließen sie auch sich selbst und einige Verwandte dort bestatten. Offiziell wurde diese Cachette 1881 gefunden; die berühmte Grabräuberfamilie Abd el-Rassul hatte sie allerdings schon ca. 10 Jahre vorher entdeckt und natürlich auch „genutzt“, bis der Franzose Gaston Maspero, damals Chef der Antikenbehörde, ihnen 1881 auf die Schliche kam. Nicht alle in der Cachette gefundenen Mumien konnten einwandfrei identifiziert werden – acht von ihnen wurden nur mit Buchstaben von A-F bezeichnet. Die hier beschriebene Mumie ist der „unbekannte Mann E“, von der Presse auch als „screaming man“ bezeichnet, weil der Mund weit aufgerissen ist.

Lage des Mumienverstecks DB320 bei Deir el-Bahari

Der Fund

Sarg von »Mann E«. Aus: G. Daressy: Cercueils des Cachettes Royales. Kairo 1909. Copyright expired

Die Mumie wurde vermutlich im Korridor C oder F der Cachette gefunden. Sie lag in einem anthropoiden Sarg (CG 61023) aus teurem Zedernholz, was für eine gehobene Bestattung spricht. Allerdings war der Sarg ursprünglich für eine kleinere Person angefertigt; um „Mann E“ hineinlegen zu können, musste im Schulterbereich und bei den Füßen an den Innenseiten etwas Holz entfernt werden. Der undekorierte Sarg war weiß gestrichen; es ist unklar, ob das der Endanstrich sein sollte oder die Grundierung für eine spätere Dekoration oder Beschriftung, die dann aber nicht mehr erfolgte. Heute ist von dem Weiß nicht mehr viel zu sehen – zumindest der Sargdeckel ist heute eher braun als weiß. Der Stil des anthropoiden Sarkophags deutet auf die 18. Dynastie hin.

Mit der Mumie wurden im Sarg auch zwei Stöcke oder Krücken gefunden, deren Knauf jeweils aus geflochtenem Schilf gestaltet war. Sie können ebenfalls als Anzeichen für eine gehobene Stellung des Toten gedeutet werden. Leider entziehen sich diese Bestattungsbeigaben einer neueren Untersuchung, da sie auf unbekannte Weise verschwanden. Bei einer Neuuntersuchung im Jahr 2004 waren sie auf einmal nicht mehr da.

Völlig ungewöhnlich für eine ägyptische Mumie ist, dass sie in ein Schafsfell mit weißer Wolle eingewickelt war. Dass diese Art der Bestattung im vorderasiatischen Raum oder der Levante praktiziert wurde, weiß man z.B. aus dem Papyrus, der die Geschichte des Reisenden Sinuhe aus dem Zeitalter des Mittleren Reichs erzählt. Darin versucht Pharao Sesostris I., Sinuhe davon zu überzeugen, doch wieder nach Ägypten zurückzukehren, damit er nicht in der Fremde sterbe und sein Körper nicht in eine Schafhaut eingewickelt und begraben werde. Neuere Untersuchungen durch Salima Ikram, Expertin für Tierbestattungen, legen nahe, dass es auch das Fell einer Ziege statt eines Schafs gewesen sein könnte. Da eine solche Umhüllung für einen Ägypter jedenfalls keine angemessene Bestattung bedeutet hätte – manche sagen sogar, dass es eine rituell unreine Form der Bestattung war, was allerdings auf den griechischen Geschichtsschreiber Herodot und nicht auf altägyptische Quellen zurückgeht –, bleibt viel Raum für Spekulationen, zu denen auch das ungewöhnliche Aussehen der Mumie selbst beitrug.

Die Mumie

Ausgewickelt wurde die Mumie am 30. Juni 1886 vom Franzosen Daniel Fouquet, der sie später zusammen mit seinem Landsmann Gaston Maspero auch anatomisch untersuchte. Die Bandagen, die Maspero mit Vorbehalt in die 18. Dynastie datierte, waren laut Fouquet aus hochwertigem Leinen. Unter diesen Bandagen, deren untere Schicht so festgeklebt war, dass sie laut Fouquet nur mit einer Säge entfernt werden konnte, fanden die beiden Ägyptologen eine hervorragend erhaltene Mumie, obwohl ihre Mumifizierung ganz und gar nicht traditionell gewesen war. So waren Gehirn und Eingeweide nicht entfernt worden; zudem war die Mumie mit einer etwa 1-2 mm dicken, weißlichen, klebrigen Masse bedeckt, die einen faulen Geruch verströmte. Eine Untersuchung dieser käseartigen Masse Anfang des 20. Jh. durch Grafton Elliot Smith ergab, dass sie hauptsächlich aus Natron, Kalk und Fettsäuren bestand. Sie sollte vermutlich die Mumie vor Luftkontakt schützen und gleichzeitig den Trocknungsprozess unterstützen, denn der beim Auswickeln ebenfalls anwesende Chemiker M. Mathey beobachtete eine feuchtigkeitsbindene Wirkung der Substanz. Diese Tatsache legt nahe, dass die Leiche bereits teilweise getrocknet war, als die Mumifizierung erfolgte, denn sonst wäre die dünne, hygroskopische Schicht von den Körperflüssigkeiten wohl vollkommen „gesättigt“ gewesen. Diese weiße, kalkhaltige Masse ist in ähnlicher Form auch von einigen wenigen anderen Mumien bekannt, z.B. von Thutmosis III. (18. Dyn.), aber auch von Neschons, der Tochter des Priesters Pinudjem II., der das Mumienversteck in der 21. Dynastie anlegte.

Die Mumie des „Mannes E“ ist ca. 171 cm lang, seine Arme liegen ausgesteckt auf dem Körper, die über dem Becken liegenden Hände berühren sich aber nicht – eine durchaus übliche Haltung für eine nicht-königliche Bestattung. Arme und Beine waren mit Leinenbinden zusammengebunden. Die Haare sind geflochten, die Zähne weisen nur eine geringe Abnutzung auf. Die Ohrläppchen sind durchstochen, die anfänglich darin steckenden goldenen Ohrringe waren aber schnell verschwunden. Das Gesicht ist glatt rasiert und die Zehennägel mit Henna bemalt, was auch auf eine höhere gesellschaftliche Stellung schließen lässt.

Kopf des „Mannes E“. Aus: G.E. Smith: The Royal Mummies. Kairo 1912. Copyright expired

Fouquet und Maspero beschrieben Kopf und Gesicht der Mumie als schmerzverzerrt bzw. in großer Pein; der Kopf war seitlich nach hinten gebogen, der Mund aufgerissen, der Brustkorb weit, wie nach tiefem Einatmen. Fouquet vermutete, der Mann sei vielleicht vergiftet worden, Maspero glaubte, dass er unter Schmerzen gestorben sein müsse. Die „gefesselten“ Arme und Beine sowie der weite Brustkorb führten zu der Vermutung, er sei vielleicht lebendig begraben worden und letztlich erstickt. Eine andere Vermutung war – da sich am rechten Unterkiefer einige zusammengedrückte Falten zeigen –, dass er erhängt wurde und so erstickte.

Smith, der die Mumie etwa 20 Jahre später begutachtete, begegnete solchen Vermutungen mit dem Hinweis, dass jeder Tote, egal woran er gestorben sei, in diese Haltung verfallen könnte, wenn er nicht sofort nach seinem Tod sachgerecht aufgebahrt und dabei auch das Kinn hochgebunden wurde. Der deutsche Ägyptologe Michael Habicht weist in einer neuen Publikation darauf hin, dass ein realistisches Szenario auch wäre, wenn die Totenstarre bereits eingetreten war und die Mumifizierer ihr Werk schnell verrichten mussten, um dem Verfall entgegen zu wirken. Fouquet hatte noch beschrieben, dass die Leinenbinden an Oberarmen, Handgelenken und Unterschenkeln so fest um die Gliedmaßen gewickelt und geknotet waren, dass sie sogar Abdrücke auf der Haut hinterlassen hatten. Eventuell hat diese Notiz dazu geführt, dass man später von „Fesseln“ sprach. Es würde allerdings Habichts These unterstützen, wenn ein in „falscher“ Haltung bereits erstarrter Körper durch die Bandagen mit viel Kraft in die „richtige“ Haltung gebunden werden musste. Weiterhin bedeutet diese Notiz Fouquets auch, dass der Körper zwar vielleicht erstarrt, aber noch nicht vollkommen ausgetrocknet war, als er bandagiert wurde, weil sich Abdrücke nur in weichem Gewebe bilden würden.

Neueste Untersuchungen an einer weiblichen Mumie mit ebenfalls aufgerissenem Mund – von der Presse als „screaming woman“ bezeichnet (eigentlich die „unbekannte Frau A“ aus dieser Cachette) – zeigten kürzlich, dass diese Dame wohl eines natürlichen Todes gestorben war, vermutlich an einem Herzinfarkt. Der gepeinigte, schreiende Gesichtsausdruck lässt also wohl auch hier beim „screaming man“ nicht auf die Umstände seines Todes schließen.

neuere Untersuchungen

Smith hatte 1912 festgestellt, dass der Tote keinen Penis mehr hatte und also wohl kastriert worden sein musste. Das verwundert ein wenig, weil Fouquet und Maspero ihre unterschiedliche Ansichten darüber, ob das Glied der Mumie beschnitten war oder nicht, etwa 20 Jahre zuvor festgehalten hatten. Die Bilder einer CT-Untersuchung aus dem Jahr 2004 durch Zahi Hawass und den amerikanischen Mumienexperten Bob Brier bewiesen dann allerdings, dass der Penis doch da war, wenngleich man auch anhand dieser Bilder nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob der Mann nun beschnitten war oder nicht.

Dass der Bauchraum gegenüber der Brust so stark eingefallen war, hatten Fouquet und Maspero noch als Indiz dafür gesehen, dass „Mann E“ vielleicht vergiftet worden war und unter Krämpfen starb. Heute wird dies eher darauf zurückgeführt, dass die nicht entfernten inneren Organe beim Trocknen zusammenschrumpften, während die Mumifizierer bei Leichnamen, deren Eingeweide entfernt wurden, anschließend den Bauchraum mit Füllmaterial wieder ausstopften. Die CT-Untersuchung zeigte zusätzlich, dass sich keine Nahrung im Verdauungstrakt befand. Diese Tatsache gibt der Vergiftungs-Theorie wieder etwas Auftrieb, weil es nach der Einnahme bestimmter Gifte zu heftigem Erbrechen kommen kann. Vielleicht hatte „Mann E“ vor seinem Tod aber auch nur längere Zeit nichts mehr gegessen.

Die Auswertung der Wachstumsfugen und Weisheitszähne ergab, dass der „unbekannte Mann E“ ca. 20 Jahre alt wurde. Er war zu Lebzeiten etwa 1,75 cm groß und laut Fouquet ein Muskelpaket. Die CT-Untersuchung legt nach Meinung des Briten Dylan Bickerstaffe eher ein Übergewicht nahe, was bei einer hochrangigen Person auch nicht ungewöhnlich wäre. Ungewöhnlich wären dann aber die Art der Mumifizierung ohne Entnahme der inneren Organe, die Bestattung in einem Schafsfell sowie die ungewöhnliche Körper- und Kopfhaltung.

Nach einer DNA-Untersuchung durch Zahi Hawass im Jahr 2012 ist der „Mann E“ in väterlicher Linie verwandt mit Ramses III., was Hawass‘ eigene Vermutung bestätigte, dass es sich hier um Pentawer handeln könnte, einen Sohn dieses Königs, der nach der berühmten Haremsverschwörung gegen Ramses III. zum Tode verurteilt wurde. Laut der Gerichtsakten, die auf einem Papyrus festgehalten sind, wurde Pentawer nicht verbrannt, wie die meisten Mitverschwörer, sondern „durfte“ sich selbst das Leben nehmen. Sein Name war übrigens nicht wirklich Pentawer – er wird in den Gerichtsakten absichtlich mit diesem „Pseudonym“ geführt, damit sein richtiger Name, den jeder Tote zum Weiterleben im Jenseits brauchte, ausgelöscht würde. Pentawer bedeutet „Der von der großen Frau“, was wohl auf seine Mutter, die königliche Nebenfrau Teje, hinweist, die laut der Gerichtsakten als eine der Drahtzieherinnen der Verschwörung gilt – nicht verwunderlich, schließlich war es ihr Sohn, der nach dem Tod von Ramses III. auf dem Thron landen sollte.

Wer ist das? Frühere Spekulationen

Aus: G.E. Smith: The Royal Mummies. Copyright expired

Schon direkt nach dem Auswickeln der Mumie hatte es wilde Spekulationen gegeben, zu denen auch das „verzerrte Gesicht“, der offene Mund und die „gefesselten“ Extremitäten beigetragen hatten. War dies ein Grabräuber, den man lebendig begraben hatte? Kanzler Bai, der nach einem gescheiterten Umsturzversuch vom jungen König Siptah zum Tode verurteilt worden war? Der ebenfalls zum Tode verurteilte Pentawer? Oder der hethitische Prinz Zannanza, der von einer ägyptischen Königin zur Heirat nach Ägypten gebeten worden war, es aber nie lebend erreichte?

Keine der vielen Spekulationen aber konnte alle Widersprüche erklären: einerseits die „unägyptische“ Schafshaut, andererseits die ägyptische Mumifizierung; einerseits die für das Neue Reich völlig unübliche Mumifizierung ohne Entnahme der inneren Organe, andererseits eine doch so sorgfältige Mumifizierung, dass diese Mumie zu den besterhaltenen des Alten Ägyptens zählt; einerseits ein hochwertiger Sarg aus teurem Zedernholz, andererseits absolut keine Beschriftung oder Dekoration desselben; einerseits die Mumifizierung mit einer völlig unüblichen Kopfhaltung, die nach Qual und Pein aussieht, andererseits eine hochwertige Bestattung (Zedernholz, bemalte Fußnägel, goldene Ohrringe, Gehstöcke). Das alles passte nicht wirklich mit einer der Theorien zusammen, zumal die „ledernen Fesseln“, von denen manche sprachen, in Wirklichkeit sehr fest gewickelte Leinenbinden waren, die vielleicht nur den Zweck hatten, den in anderer Haltung erstarrten Körper in den Sarkophag zu legen.
Seit 2012 kommt noch ein weiterer Widerspruch hinzu: Warum deuteten der Stil des anthropoiden Sarges und auch die Bandagierung der Mumie auf die 18. Dynastie hin, wenn die DNA in die 20. Dynastie gehört?

Pentawer oder nicht Pentawer – das ist hier die Frage

Seit der Genanalyse, welche die Verwandtschaft mit Ramses III. belegt, sind frühere Theorien natürlich weitgehend vom Tisch. Aber obwohl danach die Identifizierung als Pentawer, Sohn von Ramses III., eine durchaus mögliche ist, darf nicht vergessen werden, dass die „väterliche Linie“ auch darin bestehen könnte, dass der „Mann E“ einer der anderen Söhne von Ramses III. ist – oder aber auch sein Vater! Dann wäre er König Sethnacht, der Gründer der 20. Dynastie, der sich in den unsicheren Zeiten nach dem Tod der Königin Tausret den Thron erkämpfte und bereits nach nur drei oder vier Regierungsjahren unter ungeklärten Umständen starb. Vermutlich wurde Sethnachts Mumie in späterer Zeit ebenfalls umgebettet, denn Teile seines Sarkophages wurden im Mumienversteck KV35 gefunden. Seine Mumie ist aber verschollen.

Die vorherrschende Meinung ist heute aber, dass es sich bei „Mann E“ um den berühmten (weil aus den Gerichtsakten bekannten) Prinzen Pentawer handelt, der zusammen mit seiner Mutter Teje die sogenannte Haremsverschwörung gegen seinen Vater Ramses III. anzettelte, für die er am Ende zum Freitod verurteilt wurde. Dass man einen verurteilten Verräter, dessen Name schon in der Gerichtsverhandlung nicht mehr genannt werden durfte (um sein Weiterleben im Jenseits unmöglich zu machen), dann allerdings für das ewige Leben mumifizierte und ihm eine königliche Bestattung zukommen ließ, ist nicht wirklich logisch. Und in einem königlichen Grab muss die Mumie gelegen haben, sonst hätten die Priester der 21. Dynastie sie ja nicht zusammen mit den vielen anderen königlichen Mumien in das Mumienversteck in DB320 bringen können. Auch diese indizienbasierte Identifizierung kann die vorhandenen Fakten also nicht widerspruchslos erklären, auch wenn Zahi Hawass nicht müde wird zu erklären, dass seine DNA-Tests den Fall gelöst hätten.

Einen großen Schritt in Richtung Aufklärung haben die DNA-Analysen allerdings getan, das kann man Hawass nicht absprechen, auch wenn es einige Kritiker seiner Untersuchungsmethode gibt. Interessant wäre es allerdings gewesen, weitere Familienmitglieder in diese DNA-Tests einzubeziehen. Leider gibt es keine Mumien von Müttern, also Königinnen, aus der Anfangszeit dieser Dynastie; ihre Genhälfte hätte manches entschlüsseln können. Aber Ramses III. hatte viele Söhne – laut der Prinzenliste in seinem Totentempel Medinet Habu waren es mindestens zehn – und von zwei Halbbrüdern Pentawers, nämlich Ramses IV. und Ramses VI. sind die Mumien erhalten. Da sie den gleichen Vater, aber eine andere Mutter als Pentawer haben, müsste sich dies in den Genen wiederspiegeln. Oder es würde sich vielleicht ergeben, dass sie alle die gleiche Mutter hatten, dann wäre die Identifikation des „unbekannten Mannes E“ als Pentawer (oder auch als Sethnacht) ausgeschlossen. Diesen Fall hat Hawass aber nicht untersucht. Wenn die Mumien von Ramses IV. oder Ramses VI. tatsächlich einmal genetisch analysiert werden, erwartet uns dann vielleicht eine Überraschung. Bis dahin aber bleibt die von Hawass vertretene These, dass es sich hier um den „Haremsverschwörer“ Pentawer handelt, die derzeit wahrscheinlichste von mehreren genetischen Möglichkeiten. Aber auch sie kann die merkwürdigen und teilweise widersprüchlichen Umstände dieser ungewöhnlichen Bestattung nicht abschließend erklären.

Nachtrag:
Wie wir von Michael Habicht erfahren haben, wird die Mumie von Ramses V. gerade genetisch untersucht. Da dessen Eltern bisher umstritten sind, bringt die DNA-Analyse in dieser Hinsicht vielleicht Aufklärung. Für den Fall des „unbekannten Mannes E“ würden die Ergebnisse aber nur dann Auswirkungen haben, wenn Ramses V. exakt die gleichen Eltern hätte, wie „Mann E“ (also Ramses III. und dieselbe Mutter). Dann nämlich könnte „Mann E“ nur der Sohn, nicht aber der Vater von Ramses III. sein. Ist Ramses V. aber „nur“ ein weiterer Sohn von Ramses III., oder gar Sohn eines anderen Ramses‘, würde das bzgl. „Mann E“ nicht weiterhelfen.

3 Gedanken zu „Das Who-is-who der Mumien: Der »unbekannte Mann E«“

  1. Die Möglichkeit, dass „Unknown Man E“ Ramses des Dritten Vater sein könnte, scheidet aus mathematischen Gründen aus. Ramses III war bei seiner Thronbesteigung bereits um die 30 Jahre alt. Sein Vater muss daher in eher etwas fortgeschrittenem Alter gestorben sein. „Man E“ war mit ungefähr zwanzig Jahren auf jeden Fall zu jung!

  2. Da stimme ich zu. Die Armhaltung würde auch nicht für Sethnacht sprechen.
    Es sei denn, dieser wäre in der Schlacht gefallen oder ermordet worden und konnte nur mit „Verspätung“ einbalsamiert werden.

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