Seit gestern steht sie wieder an ihrem angestammten Platz im Ägyptischen Museum Kairo. Nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten unter deutscher Beteiligung wurde der unsachgemäß angebrachte Götterbart von Tutanchamun wieder ordnungsgemäß angeklebt.
In August 2014 fiel der Bart des wohl berühmtesten ägyptischen Kunstwerks durch ein Malheur ab und wurde anschließend mit einem schwer lösbaren Kleber aus Epoxidharz wieder angeklebt.
Nach wütenden Presseberichten entschied sich das ägyptische Antikenministerium den Schaden bestmöglich zu beheben. Der Restaurator Christian Eckmann vom Römisch-Germanischen Museum in Mainz wurde daraufhin als Spezialist eingeflogen und mit der Restaurierung von Tutanchamuns Maske betraut.
Das schwierigste Unterfangen war es den Kleber von dem Bart zu lösen, was schließlich durch eine leichte Erhitzung der Totenmaske gelang, so Eckmann in der Ahram Online. Als neuen Bartkleber entschied man sich nach einigen Überlegen für ein Material, das auch schon die alten Ägypter für das Anbringen des Barts an Tuts Totenmaske genutzt hatten. Mit Bienenwachs konnte der Bart erfolgreich und nahezu unsichtbar wieder angeklebt werden.
Auch bei der Ablösung und Anbringung des Barts entschied man sich für die „natürliche“ Methode. Es wurden nur Werkzeuge, Spachtel und weitere notwendige Geräte aus Holz benutzt.
Die Restaurierungsphase von Tuts Totenmaske wurde zusätzlich dazu genutzt, diese mal etwas genauer in Augenschein zu nehmen. Seit Jahren wird darüber spekuliert, ob die Maske ursprünglich für Nofretete gewesen sein könnte (wir berichteten kürzlich von Nicholas Reeves Theorien). Die 3D Scans könnten weitere Aufschlüsse über den Besitzer geben. Die Ergebnisse der Untersuchung werden in wenigen Wochen erwartet.
Schon jetzt wurde bekannt, dass in Tuts Bart ein goldenes Rohr steckt, mit der der Bart an der Maske befestigt wurde.
Aktualisiert am 20.12.2015