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Griechischer „Hundezerstörer“ tötete ägyptischen Welpen

Die alten Ägypter sind berühmt dafür, dass sie den menschlichen Körper durch Mumifizierung vor dem Verfall bewahren und so für das ewige Leben erhalten konnten. Bereits lange bevor Howard Carter den sensationellen Fund des unberührten Grabes von Tutanchamun machte und damit eine wahre Ägyptomanie auslöste, waren Mumien begehrte Mitbringsel von Reisen nach Nordafrika. Mumienparties mit dem Auswickeln einer echten Mumie als Höhepunkt waren im 19. Jahrhundert richtig „in“. Weniger bekannt ist, dass die Ägypter auch Tiere mumifizierten – besonders solche, die als Gottheiten verehrt wurden, wie Stiere (Apis), Paviane und Ibisse (Thot), Katzen (Bastet) oder Krokodile (Sobek).

Einen ungewöhnlichen Fund machten Forscher der Universität Straßburg nun in der Oase Kharga: Sie fanden einen mumifizierten Hundewelpen. Interessant ist dieser Fund vor allem wegen der vielen Parasiten, welche die Untersuchung der Mumie nun ans Licht brachte. Man konnte Zecken, Laus-, Fleisch- und Schmeißfliegen identifizieren. Alleine 61 Zecken – und ganze 23 davon saßen am linken Ohr des kleinen Welpen – zählten die Archäozoologen des Pariser Nationalen Naturkundemuseums, wo die Mumie untersucht wurde.

Es handelt sich hier um die sogenannte „Braune Hundezecke“, die vor allem in Afrika vorkommt und in unseren Breiten aufgrund der niedrigen Temperaturen eher selten ist. Dass diese Zecken Krankheiten übertragen und Hunde an ihren Bissen sogar sterben können, wussten schon die alten Griechen. So sollen Aristoteles und Homer einen Parasiten beschrieben haben, den sie als „Hundezerstörer“ bezeichneten.

Mumifizierte Krokodile im Krokodilmuseum in Kom Ombo
Mumifizierte Krokodile im Krokodilmuseum von Kom Ombo

Da der Körper des nun gefundenen Welpen ansonsten unbeschädigt aussieht, liegt der Verdacht nahe, dass das Tier durch den starken Parasitenbefall starb. Dafür dürften vor allem die Zecken und die Lausfliegen verantwortlich sein, die den noch lebenden Welpen plagten, indem sie sein Blut saugten und ihm dabei eventuell einen tödlichen Krankheitserreger injizierten.
Die Fleisch- und Schmeißfliegen, deren Eier und Puppen die Forscher im mumifizierten Körper fanden, werden sich wohl erst nach dem Tod des Hundes eingefunden haben, da diese Fliegen hauptsächlich durch den Verwesungsgeruch angezogen werden.

Quelle: Spiegel Online

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