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Cheops-Pyramiden-Fall: Geldstrafe für Hobby-Archäologen

1200€ Geldstrafe. Mit diesem Beschluss endet das Strafverfahren gegen die beiden Experimentalarchäologen Stefan Erdmann und Dominique Görlitz in Deutschland. In Ägypten waren sie wegen der Entnahme von Gesteinsproben in der Cheops-Pyramide zu 5 Jahren Haft in Abwesenheit verurteilt worden, in Deutschland gelten beide wegen des geringen Strafmaßes weiterhin als nicht vorbestraft.

Auf seiner Internetseite schreibt Görlitz in einer Pressemitteilung, dass sie zwar Proben mit den entsprechenden Genehmigungen entnommen hätten – jedoch keine von der Cheops-Kartusche – aber sie ihr Strafmaß wegen der fehlenden Ausfuhrgenehmigung der Proben nach Deutschland akzeptieren würden.

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Görlitz und Erdmann hoffen, dass die außergerichtlichen Einstellung des Verfahrens auch die ägyptischen Behörden beeinflussen und somit die in den Fall verwickelten inhaftierten Ägyptern helfen können. Sie waren im vergangenen November ebenfalls zu 5 Jahren Haft verurteilt wurden und streben zur Zeit eine Revision des Verfahrens an.

Strafanzeige gegen Zahi Hawass?

Der große Verlierer des Verfahrens könnte neben den sechs inhaftierten Ägyptern noch ein siebter werden. Görlitz und Erdmann prüfen zur Zeit die Möglichkeiten Strafanzeige gegen Zahi Hawass wegen „übler Nachrede, Verleumdung und Behinderung der Justiz“ zu stellen, und damit Öl ins Feuer auf die in Ägypten laufenden Ermittlungen gegen ihn zu gießen. Die Kratzer an der Cheops-Kartusche sollen nämlich in der Zeit entstanden sein als Zahi Hawass oberster Chef der ägyptischen Altertümerverwaltung gewesen ist.

Untersuchungsergebnisse der Gesteinsproben

Die 30-50mg Gesteinsproben, bestehend aus schwarzer Patina von der Unterseite der Granitbalken an der Decke in der Königskammer und ungefähr dieselbe Menge rötlicher Farbanhaftung von einer Inschrift in der obersten Entlastungskammer, sind vor ihrer Rückkehr nach Ägypten tatsächlich untersucht worden, wie in der Pressemitteilung zu lesen ist. Wie Görlitz schreibt, konnten sie aus technischer Sicht nie – und wollten auch angeblich nie – das Alter der Cheops-Pyramide bestimmen, doch in der Patina fand sich Eisen in seiner oxidierten Form als Magnetit, das vermutlich von den Werkzeugen der Ägypter stammten. Für die beiden ist dies der Beweis, dass schon die Pyramidenbauer Eisen kannten.

Die ganze Pressemitteilung findet ihr auf abora.de

1 Gedanke zu „Cheops-Pyramiden-Fall: Geldstrafe für Hobby-Archäologen“

  1. Können wir aufhören die Nasen „Experimentalarchäologen“ zu nennen? Das legitimiert sie doch nur unnötigerweise.

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