Die Städte Ägyptens platzen aus allen Nähten. Dies wird auch die geplante neue Haupstadt nicht ändern, die zwischen Kairo und dem Suezkanal entstehen und Platz für 5 Millionen Menschen bieten soll. Die Menschen bauen wo gerade Platz ist. Rücksicht auf archäologische Stätten wird da wenig genommen, was an dem Beispiel Gizeh wieder allzu deutlich wird.
5km beträgt zumindest auf dem Papier der Radius, in dem keine Häuser um das Pyramidenplateau gebaut werden dürfen. Doch die wenigsten halten sich daran und illegale Bauten schießen wie Pilze aus dem Boden und kommen den Pyramiden von Gizeh immer näher.
Die neuen Wohngebäude seien mittlerweile so hoch, dass sie den Blick auf die Pyramiden versperren, regt sich Osama Karar von der „Popular Front to Defend Antiquities“ auf. Wenn das so weiter geht, können die Pyramiden bald nicht mehr aus 30m Entfernung gesehen werden, wettert er weiter
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Die Cairo Post veröffentlichte Fotos von Bauten und Mobilfunkmasten, die auf den Dächern der Häuser installiert wurden. Manche Wohnhäuser sind 5 bis 11 Stockwerke hoch und wurden in Straßen gebaut, die noch nicht einmal 200m von den Pyramidenareal entfernt sind, so Karar weiter.
Seit der Januar-Revolution im Jahr 2011 fehlt es an entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen. Alte Villen und Wohngebäude mit noch moderaten 4 Stockwerken sind seitdem von privaten Bauunternehmen einfach abgerissen und durch höhere Gebäude ersetzt worden.
Bürokratie, eine laxe Vorgehensweise der Regierung und Korruption seien der Hauptgrund dafür, so Karar. Dem Antikenministerium wirft er vor, die Augen zu verschließen und keine Fehler zugeben zu wollen. Daher appelliert er an die ägyptische Regierung schnell einzugreifen und sicherzustellen, dass keine der archäologischen Stätten in einem Desaster endet.
Das Projekt ‚Neue Hauptstadt‘ ist schon laengst Schnee von gestern… Die Militaerdiktatur hat erwaehnt, dass dies nicht moeglich ist zu realisieren, und wieder einmal wurde das aegyptische Volk verarscht. Mal sehen, wann wir Aegypter wieder aufwachen 🙁