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Maskierte stürmen Semiramis Hotel in Kairo

Groß war der Schock als Montag Abend im Hotels Semiramis, eines der teuersten Hotels Kairos an der Nilcorniche, plötzlich maskierte und bewaffnete Männer in die Lobby stürmten. Etwa 40 Mann begannen das Hotel zu verwüsten und zu plündern. Anti-Regierungs-Demonstranten halfen den Besuchern sicher aus dem Hotel zu fliehen, nachdem weder Polizei noch das Militär vor Ort waren. Schon vorher sickerte durch, dass Chaoten auf den Weg in das Hotel waren, doch die Hotelleitung stieß bei der Polizei auf taube Ohren. Auch das verständigte Militär kam einfach nicht. Auch später noch waren es die Revolutionäre, die versuchten die Plünderer vom Hotel fernzuhalten, doch gegen die professionell ausgerüsteten Diebe waren sie machtlos. Erst drei Stunden später erreichten die ersten Sicherheitskräfte das Hotel.

In dem Hotel müssen sich chaotische Szenen abgespielt haben. Am Montag um 23 Uhr twitterte ein verängstigter Hotelangestellter, dass das Semiramis unter Beschuss steht und die Nachricht bitte an das Innenministerium weitergeleitet werden soll. Einer der maskierten Männer begann mit einer halbautomatischen Waffe zu schießen. Hotelgäste verschlossen sich aus Angst vor den Kugeln und vor den einströmenden Tränengas in ihren Hotelzimmern. Die Plünderer nahmen alles mit, was nicht niet und nagelfest war. Doch auch andere Hotels in Downtwon Kairo bekommen die Revolution so heftig zu spüren, dass der Innenminister die drei Hotels an der Garden City Corniche gebeten hat, deren Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken. Das Semiramis, das Shepheard und das Hilton Ramsis wurden gebeten, die Eingänge zu verriegeln und alle unnötigen Betriebsabläufe, wie die Öffnung der Restaurants, zu vermeiden

Das Semiramis hat es dabei am schwersten getroffen. Das Hotel hat nach dem Vorfall alle Buchungen storniert und nimmt im Momemt auch keine Reservierungen an. Dutzende Gäste sind heute früh sicher aus dem Gebäude evakuiert worden und vorzeitig abgereist. Mahfouz Aly, oberster Stellvertreter des Tourismusministers versprach den Gästen Erstattungen, sollten sie psychische Schäden davon getragen haben.

Die meisten Touristen haben Ägypten während des 2. Jahrestages der Revolution gemieden und tun das angesichts der prekären Lage in Ägypten immer noch. Es gab wohl mittlerweile wieder Stornierungen von unsicheren Reisenden. Dies ist insofern besonders bitter, da die typischen Touristen Gegenden, wie Luxor und Assuan sehr ruhig sind. Die Touristenzahlen begannen sich gerade zu erholen als sie wegen der Unruhen in Ägypten erneut wieder einbrachen. Die Hälfte der Nilschiffe sind nicht im Einsatz, so Mohamed Fathy, Besitzer der „Visit Egypt travel agency“. Weiterhin beschwert er sich über das Nichtstun der Regierung, dessen Aufgabe es wäre den Tourismus zu schützen und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Bei seinem Regierungsantritt im August versprach Mursi noch für die Sicherheit der Touristen zu sorgen. Einer der Hauptpfeiler seines Regierungsprogrammes war es den Tourismussektor zu stärken und weitere Besucher in das Land zu locken. Die Wirtschaftskrise und der Verfall des Ägyptischen Pfunds sei nicht zuletzt wegen des schwachen Tourismus heraus entstanden, so die Meinung des Tourmismusministeriums

Elhamy El-Zayat, Leiter der „Egypt’s Federation of Tourism Chambers“ sprach von einem Rekordtief von 15% Belegungsrate in Kairo, 50% am Roten Meer und weniger als 5% in Luxor und Assuan. Die schlechtestens Werte seit Beginn der Revolution 2011.

Quellen:
http://english.ahram.org.eg/NewsContent/1/64/63584/Egypt/Politics-/Egypt-protesters-come-to-aid-of-ransacked-Intercon.aspx
http://english.ahram.org.eg/News/63596.aspx

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