Es sei ein „beschämender und unethischer Akt“. Ein „Schlag ins Gesicht für die ägyptische Archäologie und dem Kulturgut“. Der ägyptische Botschafter in London schimpfte schon vor der gestrigen Abendauktion bei Christie’s wie ein Rohrspatz und er hatte auch allen Grund dazu: Das Museum im englischen Northampton ließ eine 4500 Jahre alte ägyptische Statue aus ihrem Bestand versteigern (wir berichteten). Wenn das Museum in Northampton die Statue nicht haben wolle, dann sollen die Verantwortlichen Sekhemka doch an Ägypten zurückgeben. Ein Museum sei doch kein Geschäft, wetterte Ahsraf Elkholy weiter. Aber anscheinend kann es ein Museum leider sehr wohl sein: Die 76cm große Statue des Sekhemka ist trotz aller Proteste gestern für den Rekordpreis von 15,76 Millionen Pfund (19,82 Millionen Euro) vom Auktionshaus Christie’s versteigert worden. Damit hat sie vier Mal so viel eingebracht wie zuerst veranschlagt (Schätzpreis lag zwischen 4-6 Millionen Pfund).
Museum versteigert 4500 Jahre alte ägyptische Statue bei Christie’s
Eine der wichtigsten Aufgaben eines Museums ist es, kulturelles Gemeingut zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Museum im Northampton, England, will nun dieses Gemeingut dazu nutzen, um ihr Geldsäckel zu füllen. Sie lassen eine 4500 Jahre alte ägyptische Statue bei dem Auktionshaus Christie’s verkaufen, um den Gewinn in den Ausbau ihres Museums zu stecken.
Ausverkauf der Altertümer – Ägypten überwacht eBay & Co
Ausverkauf bei Ägyptens Altertümern – Durch die unsichere politische Lage in Ägypten können Grabräuber im Moment mit Leichtigkeit archäologische Objekte aus dem Land schmuggeln. Während so große Auktionshäuser wie Christie’s oder Sotheby’s immer einen Nachweis über die Herkunft der Objekte vorgelegt bekommen möchten, haben die Hehler bei der Internet-Auktionsplattform eBay kein Problem, die Ware unters Volk zu bekommen. Mittlerweile ist ein ganzes Team von ägyptischen Angestellten damit beschäftigt, die Auktionsplattform nach geschmuggelten Objekten zu durchforsten.