Der Verkauf der Statue des königlichen Schreibers Sekhemka durch das Museum in Northampton an einen Privatsammler führte zu einem Aufschrei in Museums- und Ägyptologenkreisen (wir berichteten mehrfach). Die britische Regierung hatte daraufhin die Ausfuhrgenehmigung bis August 2015 auf Eis gelegt. Dieser Aufschub ist nun bis März 2016 verlängert worden.
Ägypten will Sekhemka-Statue retten
Vor einem Jahr erschütterte der Verkauf der Sekhemka-Statue die Museumslandschaft in England. Ist ein Museum wirklich dazu berechtigt eine kostbare Statue zu veräußern? Das Museum in Northampton scherte sich nicht um die Kritiken. Zu groß war die Aussicht auf einen finanziellen Erfolg, der in die Erweiterung des Museums gesteckt werden sollte (wir berichteten mehrfach)
Und es kam wie es kommen musste: Ein unbekannter Privatmann aus dem Ausland ersteigerte die Statue für 15,76 Millionen Pfund (19,82 Millionen Euro) vom Auktionshaus Christie’s. Die Statue wird damit für immer der Öffentlichkeit entzogen werden.
Auktion des “Schatzes von Harageh” gestoppt und Neues von Sekhemka
Das englische Auktionshaus Bonham stoppte gestern eine pikante Auktion altägyptischer Objekte, die ausgerechnet von der gemeinnützigen Organisation St Louis Society beauftragt wurde. Der „Schatz von Harageh“, der gestern eigentlich unter den Auktionshammer kommen sollte, ist aus bisher unbekannten Gründen doch nicht versteigert worden*. Vielleicht war der Druck der Mutterorganisation, des Archäologischen Instituts von Amerika (AIA), die sich von der Aktion verständlicherweise wenig begeistert zeigte, doch zu groß geworden.
Wegen Versteigerung der Sekhemka-Statue: Northampton Museum verliert seine Zulassung
Eigentlich war es schon vorauszusehen und für viele Gegner ist es zumindest eine kleine Genugtuung: Durch die Versteigerung der Statue des Sekhemka, die für eine Rekordsumme von fast 16 Millionen Pfund beim Auktionshaus Christie’s versteigert wurde (wir berichteten), hat das Art Council (eine Kulturstiftung in England) zwei Museen in Northampton ihre Zulassung entzogen.
Trotz Proteste: Sekhemka Statue für fast 16 Millionen Pfund versteigert
Es sei ein „beschämender und unethischer Akt“. Ein „Schlag ins Gesicht für die ägyptische Archäologie und dem Kulturgut“. Der ägyptische Botschafter in London schimpfte schon vor der gestrigen Abendauktion bei Christie’s wie ein Rohrspatz und er hatte auch allen Grund dazu: Das Museum im englischen Northampton ließ eine 4500 Jahre alte ägyptische Statue aus ihrem Bestand versteigern (wir berichteten). Wenn das Museum in Northampton die Statue nicht haben wolle, dann sollen die Verantwortlichen Sekhemka doch an Ägypten zurückgeben. Ein Museum sei doch kein Geschäft, wetterte Ahsraf Elkholy weiter. Aber anscheinend kann es ein Museum leider sehr wohl sein: Die 76cm große Statue des Sekhemka ist trotz aller Proteste gestern für den Rekordpreis von 15,76 Millionen Pfund (19,82 Millionen Euro) vom Auktionshaus Christie’s versteigert worden. Damit hat sie vier Mal so viel eingebracht wie zuerst veranschlagt (Schätzpreis lag zwischen 4-6 Millionen Pfund).