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Anarchie an den Pyramiden – Komitee soll Lage verbessern

Jeder, der schon einmal die Pyramiden von Gizeh besichtigt hat, kennt die Situation: Aufdringliche Händler begleiten einen auf Schritt und Tritt und versuchen, einem mehr oder weniger aggressiv ihre Waren aufzuquatschen. Seitdem immer weniger Touristen in das Land kommen, ist die Stimmung eindeutig aggressiver geworden. Dies ging jetzt sogar so weit, dass die US-amerikanische Botschaft eine Warnung an ihre Bürger herausgegeben hat, „besonders aufmerksam zu sein, wenn man zu den Pyramiden reist, jede Reise spätabends und nachts zu vermeiden, einen empfohlenen oder vertrauenswürdigen Führer zu nehmen und auf seine Wertsachen aufzupassen.“ Die Botschaft sprach von einer steigenden Anzahl von aggressiven Händlern und Menschen, die auf Fahrzeuge hämmern und den Touristen Angst machen würden. Ursache für diese Situation wären die fehlenden Sicherheitskräfte, so die US-Botschaft weiter.

Der Antikenminister Ahmed Eissa findet diese Warnungen übertrieben. Die Behörden hätten bis dato noch keine Beschwerde über Belästigungen an den Pyramiden erhalten. Er rät den Besuchern, sofort Sicherheitsleute anzusprechen, wenn es zu solchen Vorfällen kommen sollte.
Nach einem Gespräch mit dem Governeur von Gizeh Aly Abdel-Rahman, sowie mit Sicherheits- und Tourismusbeamten, gibt er jedoch zu, dass es auf dem Gizeh-Plateau Probleme geben würde, die mit „Transparenz und Aufrichtigkeit“ besprochen werden sollten. Er kündigte den Zusammenschluss eines Komitees an, das aus Vertretern des Antiken-, Innen- und Tourismusministeriums sowie aus Zivilgesellschaften und dem Gizeh Gouvernement bestehen soll.

Eissa fürchtet die Probleme, die so eine Aussage der US-Botschaft nach sich ziehen könnte. Wenn es heißt, es gäbe Probleme an den Pyramiden, dann würde man das gleich aufs ganze Land beziehen und so würden dann letztendlich gar keine Touristen mehr nach Ägypten kommen.

Eissa sieht das Problem einerseits im Antikenministerium aber hauptsächlich bei den Menschen vor Ort. Er drohte sogar damit, das Plateau für Besucher zu schließen, sollten sich die Dinge so weiterentwickeln wie bisher.

Quelle:
Daily News Egypt

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