Ein Team ägyptischer Restaurator/innen arbeitet gerade im Tempel von Esna, der etwa 55 km südlich von Luxor liegt. Die Decke des Tempels haben Sie bereits fertiggestellt. Der Unterschied vorher-nachher ist bemerkenswert, wie auch Mostafa Waziri, Generalsekretär des Obersten Rates für Altertümer, erfreut feststellte. Es seien nun Szenen zu sehen, die man so bisher nie sehen konnte.
Zusammen mit der Restaurierung wurden nun auch alle Szenen und Texte dokumentiert und fotografiert. Der noch erhaltene, ca. 33 x 16 m große Pronaos (Vorhalle) stammt aus griechisch-römischer Zeit und liegt knapp 10m unter dem heutigen Straßenniveau der umgebenden modernen Häuser. Die Arbeiten sollen nun an den Wänden und Säulen fortgesetzt werden. Dabei würden auch einige Steinblöcke ersetzt, deren Zerfall zu weit fortgeschritten sei.
Die Restauration war auch wirklich nötig, denn der Tempel wurde jahrelang von Vögeln regelrecht belagert und überall war Vogelkot. Ob man nun auch geeignete Maßnahmen zur Abwehr der Vögel ergreifen und sie zumindest aus dem Inneren des Tempels fernhalten kann, sagt das Antikenministerium in seiner Verlautbarung leider nicht.
Neben dem Tempel von Esna wird auch im Ägyptischen Museum in Kairo heftig renoviert. Nicht nur, dass Wände und Decken angestrichen werden, auch die Vitrinen würden erneuert und ein neues Lichtsystem installiert. Nachdem viele der besten Stücke an das Grand Egyptian Museum in Gizeh abgegeben wurden, war es wohl unerlässlich, dieses altehrwürdige Museum am Tahrirplatz neu zu gestalten, um es für Touristen weiterhin attraktiv zu halten – auch wenn es den verstaubten Charme einer vollgestopften, ungeordneten Fundkiste dadurch nun vielleicht verliert.