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Streit um Tutanchamuns Mumie

Auf wenig Gegenliebe stößt zur Zeit die Entscheidung der ägyptischen Altertümerverwaltung, Tutanchamuns Mumie von Luxor in das Ägyptische Museum in Kairo zu bringen. Der Generalsekretärs der ägyptischen Altertümerverwaltung in Ägypten, Mustafa Amin, will die Mumie (mal wieder) untersuchen und restaurieren lassen. Die Maßnahme Tuts Mumie (mal wieder) aus ihrem Grab in Theben-West wegzuschaffen bringt die Tourismusvertreter in Luxor zur Weißglut.

Der Vize-Präsident der Tourismuskammer von Luxor, Mohammed Othman, wolle mit allen rechtlichen Mitteln gegen die Entscheidung vorgehen. Warum genau die Tourismusbranche in Luxor so erbost darüber ist, schreibt der Focus nicht. Einerseits werden sie wahrscheinlich verärgert darüber sein, dass ihnen gerade jetzt in diesen schwierigen Zeiten eine der Hauptattraktionen im Tal der Könige genommen wird, andererseits besteht heute wie auch schon vor 10 Jahren die Befürchtung, dass die stark beschädigte Mumie bei einem Transport völlig zerstört wird.

Nachtrag: Der Antikenminister Mamdouh el-Damaty hat mittlerweile ein Machtwort gesprochen und die ägyptische Altertümerverwaltung zurückgepfiffen, wie The Cairo Post schreibt. Nicht nur von den Tourismusvertretern, sondern auch von den Archäologen kamen erhebliche Zweifel, ob ein Transport der Mumie überhaupt tragbar wäre. Schon 2004, als die Mumie Tuts für Untersuchungen von Luxor nach Kairo gebracht werden sollte, gab es Diskussionen über Sinn und Unsinn der Untersuchungen. Damals stand der Vorwurf im Raum, das Vorhaben solle einzig und allein die Wanderausstellung mit Tutanchamuns Schätzen in den USA puschen. Letztendlich entschied man sich, die Mumie vor Ort zu lassen und mit einem mobilen CT-Scanner zu untersuchen. Obwohl laut Mustafa Amin archäologische Berichte vorliegen, die eine Untersuchung ihres Zustandes und die Notwendigkeit von Restaurationsarbeiten an der Mumie belegen sollen, bleibt nun Pharao Tutanchamun bis auf Weiteres in seinem Grab im Tal der Könige.

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