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Tutanchamuns Götterbart mit Baumarkt-Kleber angeklebt?

Schon im Spätherbst letzten Jahres kursierten Gerüchte, dass die berühmte Totenmaske Tutanchamuns bei Reinigungsarbeiten beschädigt wurde. Damals wurden die Anschuldigungen von dem Leiter des Ägyptischen Museums Kairo, Mahmoud al-Halwagy, verhement zurückgewiesen. Doch jetzt sind Aussagen von Mitarbeiten und ein angebliches Beweisfoto aufgetaucht. Ist der Bart von Tuts Totenmaske wirklich abgebrochen und stümperhaft wieder angeklebt worden?

Dies behaupten zumindest drei von der Nachrichtenagentur AP unabhängig befragte Mitarbeiter des Museums. Zu dem wann und wie gibt es unterschiedliche Aussagen, doch dass der abgebrochene Götterbart unsachgemäß wieder angebracht wurde, darüber sind sich alle einig.

Normalerweise muss bei so einem Vorfall unverzüglich das Antikenministerium informiert werden, damit der Schaden fachgerecht behoben wird. Doch wie ein Museumsmitarbeiter der arabischen Zeitung Al Araby Al Jadeed erzählt, geschah nichts dergleichen. Stattdessen soll die Leiterin der Renovierungsarbeiten, Elham Abdelrahman, in Panik geraten sein und ihren Mann, der ebenfalls bei den Renovierungsarbeiten mithalf, angerufen haben. Dieser entschied sich, die Maske selbst zu reparieren.

Kleber, mit dem man normalerweise Holz oder Metalle klebt

Und seine gewählte Methode, sollte sie denn so genutzt worden sein, lässt einem die Haare zu Berge stehen. Der Bart soll mit Epoxidharz wieder angeklebt worden sein. Epoxi ist ein starker, schwer lösbarer Kleber, mit dem man normalerweise Holz oder Metalle klebt und den man bei uns in jedem Baumarkt kaufen kann. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, wurde der Kleber anscheinend nicht mal in aller Vorsicht angebracht, sondern auch gleich noch tröpfchenweise über die Totenmaske verteilt. Mit einem Spachtel wurde nun versucht, den Klebstoff wieder abzukratzen, wobei die empfindliche Maske (natürlich!) einige Kratzer abbekommen hat.

Auf dem Foto von Al Araby Al Jadeed sieht man eine überquellende, gelbliche Masse am Bart und einige Kratzer. Al-Halwagy hatte im November letzten Jahres noch behauptet, dass die gelben Hinterlassenschaften von einer früheren Restauration stammen (was die Sache ja nun auch nicht unbedingt besser macht). Auch der Antikenminister el-Damaty hatte die Vorwürfe damals nicht bestätigt.

Quelle u.a.
CairoScene

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