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Cheops-Papyri werden in Kairo ausgestellt

Ein ganz besonderes Ausstellungsobjekt wartet ab jetzt auf die Besucher des Ägyptischen Museums Kairo. Zum ersten Mal werden die Papyri aus der Zeit König Cheops ausgestellt. Die ältesten Papyri, die bisher gefunden wurden und die sogar vom Bau der Großen Pyramide berichten.

Entdeckt wurden die Papyri aus der 4. Dynastie von französischen und ägyptischen Archäologen 2013 in Wadi el-Jarf am Roten Meer. Sie zeigen uns nicht nur, wie sich die tägliche Arbeit vor 5000 Jahren abspielte, sondern dass die dort lebenden Menschen am Bau der großen Pyramide mitwirkten. Der wichtigste Papyri stammt von einem Mann namens Merer, Aufseher einer Schiffsmannschaft. Er gibt einen genauen Aufschluss darüber, wie viele Steinblöcke von dem Steinbruch Tura bis nach Gizeh transportiert wurden (siehe auch „Die ältesten je entdeckten Papyri: was steht drin?„)

Die meisten Papyri sind Buchhaltungsbelege aus der Zeit des Cheops. Sie belegen eine Regierungsdauer von 26 Jahren (in dem bereits oben erwähnten Bericht war von 27 Jahren die Rede) und widersprechen damit bisherige Datierungen.

6 Gedanken zu „Cheops-Papyri werden in Kairo ausgestellt“

  1. Wusste nicht das die Verkleidung vom rotem Meer stammt….Was das für eine Mühe gewesen sein muss…und dann fleddern die Kultur-barbaren der frühen Christen und Muslime alles für die eigenen Zwecke.

  2. Jepp.aus den Verkleidungssteinen wurde ja eine Moschee gebaut. (Weiß jetzt leider nicht mehr, wie sie heißt.
    Aber vielleicht weißt du welche Moschee ich meine

  3. Mich macht die Schreibweise W9, E10 statt W9, N35a stutzig. Die Akademie der Wissenschaften in Wien hatte mir zu einem ähnlichen Problem die Bände von Hermann Ranke >Die Ägyptischen Personennamen< empfohlen. Hieraus entnehme ich, dass eine Verbindung der Hieroglyphen W9 und E10 erst ab dem Mittleren Reich belegt sein soll. In der Zeit Chufus soll die Schreibweise nicht W9, E10 sondern W9, N35a gewesen sein. Anders jedoch Badawi, der die Zeichen W9, E10 nach seiner Dissertation ab dem AR aufweist. Aus seiner Arbeit geht jedoch nicht hervor, aus welchen Gründen er die vorgefundene Schreibweise dem AR zuordnet, ob es einen Nachweis hierfür gibt oder ob es nur eine Annahme aus dem Zusammenspiel von Fundstücken und Fundort ist. Es geht m.E. nicht darum, ob der Name des Gottes Chnum in dieser Zeit vorkommt (was unstrittig sein dürfte), sondern um die Schreibweise des Namens, die eher dem Mittleren Reich zuzurechnen ist. Mariette ordnet nach Ranke Bd. I S. 275 Nr. 5 den Namen einmal dem AR zu. Im Übrigen entspricht die Schreibung dem MR. Es könnten m.E. daher berechtigte Zweifel bestehen, ob der abgebildete Papyrus der 4. Dyn. zuzurechnen ist.

  4. @Promachus Die Steine stammen aus dem Steinbruch von Tura, am Ostufer des Nils. Nur die Arbeiter wurden am Roten Meer angeheuert

  5. Schade das es nur ein administrativer Text ist.
    Wie schön wäre der Fund einer Original Erzählung aus dieser Zeit? (siehe Pharao Cheops und der Magier)

    Meines Erachtens wird in der Ägyptologie zuviel vermessen und zuwenig gelesen.

  6. Der letzte Eintrag ist zwar bereits ein Jahr alt aber eine Anmerkung möchte ich dazu dennoch machen.
    Wissenschaftshistorisch sehe ich es genau umgekehrt: Lange Zeit lag der Schwerpunkt der Ägyptologie in der Texterschließung und -deutung. Später veränderte sich das Verhältnis in Richtung einer verstärkten archäologischen und weiterführenden Forschung. Letzteres kann auch im Kontext des sog. Cultural/Linguistic Turns gesehen werden.

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