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Tetris – Spiel der Pyramidenbauer als Diebstahlsicherung

Dass die Erbauer der großen Pyramiden einige Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um Grabräuber daran zu hindern, in die Pyramide einzudringen, ist seit langem bekannt. In einer Folge der US-amerikanischen Serie „Unearthed“ zeigt der Archäologe Mark Lehner nun in einer Computeranimation, wie diese Sicherungssysteme funktionierten.

Die Cheops-Pyramide enthält insgesamt drei Kammern: die Königskammer (10) am Ende der sogenannten großen Galerie (9), in welcher ein Granitsarkophag steht (in dem vermutlich einmal der Leichnam des Pharaos lag), sowie die Königinnenkammer (7) und die unterirdische Felsenkammer (5). Sinn und Zweck der beiden kleineren Kammern sind noch nicht klar.

Bild: Monnier Franck, gemeinfrei
Bild: Monnier Franck, gemeinfrei

Um die Königskammer samt Sarkophag zu schützen, erdachten die altägyptischen Architekten ein System aus Führungsrinnen und Steinblöcken, mit denen die Zugänge im wahrsten Sinne des Wortes blockiert werden konnten. Die Blöcke wurden nach der Bestattung des Pharaos direkt vor der Königskammer senkrecht heruntergelassen (11) bzw. wurden liegend den Aufweg (6) herunter gerutscht, um unten den Zugang (3) zu verhindern. Zusätzlich wurde auch von außen der Eingang zur Pyramide (1) so gut unter der glatten Außenverkleidung versteckt, das er nie gefunden werden sollte.

Trotzdem wurde die Große Pyramide beraubt, und zwar wahrscheinlich bereits in der Antike, vermutet Mark Lehner. Andere Archäologen, darunter der omnipräsente Zahi Hawass, glauben sogar, dass die heute bekannten drei Kammern lediglich Köder waren, die Grabräuber ablenken sollten. Die wahre Grabkammer des Cheops könnte sich noch immer unentdeckt in der Pyramide befinden. Die schmalen Schächte, in denen vor Jahren bereits ein Roboter unterwegs war, könnten zur wahren Grabkammer führen, vermutet Hawass.

Zur Zeit ist er an einem Forschungsprojekt beteiligt, in welchem die gesamte Cheops-Pyramide mit Hilfe kosmischer Partikel aus dem Weltall gescannt wird. Sollte es wirklich eine noch unentdeckte Kammer in der Pyramide geben, könnte man sie damit aufspüren, hoffen die beteiligten Wissenschaftler.

Einen kurzen Trailer, der die Animation der beiden Felsblock-Sicherungen zeigt, findet man bei der LiveScience. Wer Englisch versteht und knapp 45 Minuten Zeit hat, kann sich auch die ganze Folge der Dokureihe „Unearthed“ im Video ansehen.

2 Gedanken zu „Tetris – Spiel der Pyramidenbauer als Diebstahlsicherung“

  1. Die Doku, die das Experiment mit dem kleinen Roboter im Schacht der Pyramide als Thema behandelte,hatte ich auch gesehen. Ich weiß noch dass da damals gesagt wurde dass der Roboter durch die zwei kleinen Löcher in dem Steinbock, der den Schacht zu einer Sackgasse macht,Aufnahmen von den Überresten einer weiblichen Mumie gemacht hätte. Leider wurden nicht alle Aufnahmen gezeigt die der Roboter machte. Eigentlich nur diese, wie er beim hinab kriechen das Innere des Schachtes gefilmt hatte. Dann bin ich ja mal gespannt ob überhaupt ein weiterer passierbarer Zugang zu dieser „Kammer“ gefunden wird.

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