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16 Gräber mit Sarkophagen in Tuna el-Gebel gefunden

In der archäologischen Stätte Al-Ghoreifa in Tuna el-Gebel fand eine ägyptische Grabungsmission unter der Leitung von Dr. Mustafa Waziri eine Gemeinschafts-Grabanlage mit insgesamt 16 Grabstätten, in denen Priester des Gottes Thot und und hohe Beamte des 15. oberägyptischen Gaus bestattet wurden.. Dieser Gau wurde Hasengau genannt und hatte die Hauptstadt Chemenu, die die Griechen später Hermopolis Magna nannten. Die Grabanlage stammt aus der Spätzeit Ägyptens.

In den 16 Gräbern wurden 20 Sarkophage gefunden, von denen fünf aus Kalkstein gefertigt und mit Hieroglyphen versehen sind. Fünf weitere sind aus Holz und recht gut erhalten. Einige davon sind mit den Namen und Titeln ihrer „Besitzer“ versehen.

Foto: Antikenministerium Ägypten
Foto: Antikenministerium Ägypten

Außergewöhnlich ist die hohe Anzahl von Ushebtis aus grüner und blauer Fayence, die in den Gräbern gefunden wurde. Es sollen mehr als 10.000 sein! Daneben wurden auch etwa 700 Amulette aus unterschiedlichen Materialien – auch aus Gold – gefunden. Sie haben die Form von Herzskarabäen, des Bas (der Seele des Verstorbenen in Vogelform) oder einer geflügelten Kobra. Acht Gruppen bemalter Kanopen (Krüge mit den Eingeweiden), Töpferwaren, Körbe und Werkzeuge zur Steinbearbeitung sind weitere wichtige Funde.

Dr. Waziri hob hervor, dass einer der Steinsarkophage einem Sohn des Königs Psammetich (26. Dyn, ca. 650 v.Chr.) gehört, der viele Titel trug, darunter auch »Leiter des königlichen Schatzhauses«. Bereits im letzten Jahr hatte ein ähnlicher Fund von Gräbern mit Sarkophagen und Ushebtis in Tuna el-Gebel viel Beachtung gefunden (wir berichteten).

Foto: Antikenministerium Ägypten
Foto: Antikenministerium Ägypten

Khaled el-Enany, seit kurzem nicht nur Antiken- sondern auch Tourismusminister, hob denn auch die Bedeutung dieser Funde, die die ganze Welt nach Ägypten zögen, hervor. Und für den touristisch eher vernachlässigten Bezirk el-Minya in Mittelägypten ist jeder Fund eine gute Nachricht. Noch besser wäre es, wenn die Touristen dann auch wüssten, wann und wo diese Fundstücke auch besichtigt werden können. Darüber sagt die Meldung des Antiken- (und Tourismus-) Ministeriums allerdings nichts.

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