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Forscher rätseln über seltsame Artefakte im Tal der Könige

Es war im Jahr 2007 als unter der Schirmherrschaft von Zahi Hawass Archäologen und Wissenschaftler damit begannen, das Tal der Könige mit Hilfe von Radarmessungen genaustens zu untersuchen.Bis 2010 dauerten die Forschungen und die Analyse der Funde und Daten wird sich noch über Jahre hinwegziehen. Der Leiter der Expedition, der Ägypter Afifi Ghonim und Glen Dash, der die Radarforschungen leitete, gaben auf einer Ägyptologie-Konferenz in London nun Einblicke in neue Untersuchungsergebnisse. Vier Depots mit merkwürdigen Artefakten, die bei einem rituellen Akt vor dem Bau eines Grabes benutzt wurden, sind im Tal der Könige entdeckt worden. Sie wecken neue Hoffnung auf ein bisher noch unentdecktes Grab.

In den so genannten Gründungsdepots lagen u.a. der skelettierte Kopf einer Kuh, eine blau bemalte Vase, verschiedene Keramiken und Feuersteinklingen mit hölzernen Griffen. Die Artefakte sind im westlichen Teil des Tals der Könige, im so genannten Tal der Affen, entdeckt worden. Gründungsdepots sind rituelle Opferplätze, die bei einer Gründungszeremonie vor oder um ein Grab oder einem Tempel angelegt wurden. Sie sind nur ein Quadratmeter oder weniger groß und beinhalten faszinierende Opfergaben, so Ghonim. Normalerweise liegen dort Miniaturversionen von Arbeitergeräten, die für den Bau eines Grabes oder Tempels benutzt wurden. Manchmal auch Opfergefäße mit Opfergaben und Nahrungsopfer wie Kalbsköpfe und -glieder. Bisher wurden nur wenige Gründungsdepots im Tal der Könige gefunden und noch weniger, die intakt waren, so Ghonim weiter.

Bei bisher gefundenen Gründungsdepots, konnten die Archäologen immer das dazu passende Grab finden. Daher vermuten die Forscher auch noch ein unentdecktes Grab in der Nähe der Gründungsdepots. Aber wenn dort wirklich eins sein sollte, dann ist es gut versteckt, denn trotz aller Bemühungen konnte es bisher noch nicht entdeckt werden.

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Die Gründungsdepots sind so ausgelegt, dass vier von ihnen ein Quadrat bilden. Das fünfte liegt an der Achse eines Grabes. Die vier, die das Quadrat bilden wurden gefunden, das fünfte nicht. Vielleicht wartet es noch irgendwo vor einem Grab auf Entdeckung, so die Hoffnung der Forscher. Vielleicht wurde hier auch nur ein Grab angefangen aber nie fertiggestellt. Ein Kandidat wäre dann das Grab Amenophis IV., der sich später Echnaton nannte. Bevor er zu seiner Hauptstadt Achetaton zog und dort sein Grab anlegte, könnte er hier seine letzte Ruhestätte geplant haben. Auch das Grab seines Vater Amenophis III. liegt im Tal der Affen, ebenso wie das Grab seines Nachfolgers Eje, in dessen Anlage 12 Affen abgebildet sind und von dem das Tal seinen Namen hat.

Bei den Gründungsdepots fanden die Archäologen die Überreste von Arbeiterhütten. Die Arbeiten in der Gegend könnten also unter Tutanchamun oder Eje weitergeführt und die vergessenen Depots mit Schutt bedeckt worden sein. Die Forscher wollen nun versuchen, die Objekte in den Gründungsdepots zu datieren. Vielleicht kann so das Rätsel gelöst werden, so Ghonim in der LiveScience

Neben den Gründungsdepots sind noch jede Menge neuer Inschriften, Arbeiterhütten und hunderte von Objekten, wie Ostrakas gefunden worden. Ende 2013 berichtete das Team schon über ein Überschwemmungskontrollsystem und über ihre Hoffnung auf ein neues Grab im Tal der Könige.

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