Nachdem in Dahschur eine neue Pyramide entdeckt wurde, fragen sich die Ägyptologen, wer die Pyramide erbaut haben könnte. Aufschluss geben könnte der Alabasterblock, auf dem neben einer religiösen Inschrift die Namenskartuschen eines Pharaos zu sehen sind.
Obwohl der Name stark verwittert ist, meldeten sich in der LiveScience einige Ägyptologen zu Wort, die den Namen „Ameny Qemau“ auf dem Alabasterblock entziffern konnten. Ameny Qemau war der 5. Pharao der 13. Dynastie und regierte um 1790 v. Chr. nur zwei Jahre über Ägypten. Schon 1957 entdeckten Archäologen eine Pyramide von ihm, ebenfalls in Dahschur. In ihr fanden die Archäologen zerbrochene Kanopenkrüge mit seinem Namen, weshalb man ihm diese Pyramide eindeutig zuordnete. Warum der Pharao in Dahschur gleich zwei Pyramiden erbaut haben könnte, wissen die Forscher (noch) nicht.*
Ein Lösungsvorschlag kommt von Aidan Dodson, der 1998 Co-Autor einer Abhandlung über die Artefakte der Ameny Qemau Pyramide war. Vielleicht gehörte ihm die jetzt gefundene Pyramide gar nicht, sondern einem seiner Vorgänger. Dann könnte Ameny Qemau den Namen seines Vorgängers durch seinen eigenen ersetzt haben, so Dodsons Theorie. Die Namenskartuschen sähen so aus, als ob der Schreiber sie auf einer ausgemeißelten Stelle erneut eingravieren musste, was die schlechte Qualität des Pharaonennamens erklären könnte. Warum Ameny Qemau dann neben seiner eigens erbauten Pyramide auch noch diese diese usurpierte, bleibt ein Rätsel.
Vielleicht werden die geplanten weiteren Ausgrabungen an der Pyramide Licht ins Dunkeln bringen.
*Nachtrag vom 06.04.2017: Es werden einige Stimmen im Netz laut, dass es sich bei der 1957 entdeckten und der kürzlich entdeckten Pyramide um ein und dieselbe handelt. Das Antikenministerium hat sich zu den Vorwürfen bisher noch nicht geäußert. Wir bleiben weiter dran.
Ich sah kürzlich eine Dokumentation im TV, in der berichtet wurde, dass die Pyramide
einer Tochter des Ameny Qemau namens Hatschepsut gehörte, die möglicherweise als
Thronfolgerin vorgesehen war. Ist angesichts der Epoche und Sebekneferu aus der 12. Dynastie
nicht so weit hergeholt.
Offensichtlich wurde das Grab bereits kurz vor oder während der Bestattungsfeierlichkeiten ausgeraubt, da die Versiegelung intakt war und keine Spuren von Grabräubertunneln oder sonstigen Zugängen
gefunden werden konnten.