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Gräber in Assuan endlich unter staatlicher Kontrolle

Auf der Insel Elephantine hatten Anwohner vier Gräber gefunden und sich zunächst geweigert, die Kontrolle darüber an die Antikenverwaltung abzugeben. Vermutlich hofften sie, die Funde für sich selbst ausschlachten zu können. In Zusammenarbeit mit den Bewohnern und Polizeikräften konnte die Antikenbehörde nun erreichen, dass die Gräber gesichert und nicht mehr von Unbefugten betreten werden können.

Antikenminister Dr. Mohamed Ibrahim kündigte ein Projekt zur Konservierung und Restaurierung der Gräber an. Die Mittel dafür stünden zur Verfügung. Ersten Eindrücken zufolge stammen die Gräber aus der Zeit des Neuen Reichs. Das leiten Fachleute daraus ab, dass in einem der Gräber die Wände mit Weinlaub bemalt seien. Diese Art der Dekoration sei typisch für das Neue Reich. Das berühmteste Grab mit der Darstellung von Weinreben und -blättern ist ja bekanntlich das Grab des Bürgermeisters von Theben, Sennefer, aus der 18. Dynastie.

Hier in Assuan gehört das Grab mit den Weinblättern einem Mann namens Weser (User), der die Titel „Prinz von Elephantine“ und „Aufseher des Goldlandes“ trug. Die hell bemalten Wände zeigen den Grabherrn mit seiner Familie und Bediensteten vor einem Opfertisch, neben dem ein Hohepriester mit einem Leopardenfell steht.

Das zweite Grab gehört zu einem „Aufseher der Priester von Elephantine“ mit dem Namen Banfer. Es zeigt in schönen Tiefenreliefs den Verstorbenen mit seiner Familie. Für Amenhotep, den „Bewahrer des Siegels von Oberägypten“, wurde das dritte Grab erbaut und das vierte schließlich gehörte einem Waser-Waget, „Prinz und Vorsteher von Elephantine“.

Im Juni letzten Jahres war sich die Fachwelt wegen der prachtvoll dekorierten Wände nicht sicher, ob die angeblich von örtlichen Bewohnern gefundenen Gräber, von denen im Internet ein Video kursierte, „Fakt oder Fake“ waren. Nun gibt es also den entgültigen Beweis und wir können uns über den Fund dieser wunderschönen Gräber freuen.

Die Meldung in der Luxor Times hat leider nur recht kleine Fotos. Aber immerhin…

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