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Heliopolis: Deutsch-ägyptische Archäologen finden Blöcke aus der Zeit Pharao Cheops‘

Im antiken Heliopolis (dem heutigen Matariya in Kairo) hat eine deutsch-ägyptische Mission mehrere Funde aus den unterschiedlichsten Epochen Ägyptens freigelegt, darunter Blöcke aus der Regierungszeit von König Cheops (2620 bis 2580 v. Chr.).

Die unter der Leitung von Dr. Dietrich Raue und Ayman Ashmawy geführte Mission entdeckte zudem die Fundamente eines Hofes am westlichen Rand des Ausgrabungsgeländes sowie ein Sockel aus der Zeit Pharao Amasis‘ (570-525 v. Chr.) sowie mehrere Altaranlagen, die wahrscheinlich aus der Spätzeit stammen.

Foto: Tourismus- und Antikenministerium Ägypten

Ashmawi sagte, dass zahlreiche Fragmente von neu entdeckten Statuen, die fast hauptsächlich Sphinxe darstellen, Belege für eine kontinuierliche Bautätigkeit der Pharaonen Amenemhat II, Sesostris III (1882-1842 v. Chr.), Amenemhat III (1842-1795 v. Chr.), Amenemhat V (1776 -1773 v. Chr.), Thutmosis III. (1479-1425 v. Chr.), Amenophis II., Amenophis III., Haremhab (1319-1292 v. Chr.), Ramses II. (1279-1213 v. Chr.) und Sethos II. (1204-1198 v. Chr.) sind.

Der Sonnentempel in Heliopolis wurde auch unter den Pharaonen Amenemhat IV (1802-1793 v. Chr.), Sobekhotep IV (1712-1701 v. Chr.), Eje (1323-1319 v. Chr.), Sethos I (1290-1279 v. Chr.), Osorkon I (925-890 v. Chr.), Takeloth I (890-877 v. Chr.) und Psammetich I (664-610 v. Chr.) ausgebaut, wie die vielen Stelen, Naos-Schreine und Altarfragmente aus deren Regierungszeiten bezeugen.

Foto: Tourismus- und Antikenministerium Ägypten

In der Stätte fanden die Archäologen zudem die Fragmente eines Quarzitmodells mit mehreren Miniatursphinxen von Amenophis II. und den Sockel einer Pavianstatue aus rotem Granit. Alle Fragmente wurden in verschiedenen Trümmerschichten entdeckt, die der der römischen, spätrömischen, frühislamischen, mamelukischen und osmanischen Zeit zugeordnetet werden konnten.

Foto: Tourismus- und Antikenministerium Ägypten

Dietrich Raue weist in der Ahram Online auf einen ganz besonderen Fund hin. Zum ersten Mal in Heliopolis wurden Fragmente von Pharao Cheops gefunden, die vielleicht zu einem bisher unbekannten Gebäudebereich von Cheops in Heliopolis gehörte, so Raue. Es könnte aber auch sein, dass während der Ramessidenzeit Baumaterial von dem Pyramidenbezirk des Cheops nach Heliopolis gebracht wurde, also dass Cheops dort gar nichts errichtet hat, sondern die Ramessiden einfach altes Baumaterial von ihm „recycelt“ haben.

Block mit dem Namen König Cheops
Foto: Tourismus- und Antikenministerium Ägypten

Während den Ausgrabungen wurden auch Belege für eine sehr frühe Nutzung des Geländes entdeckt. Mehrere Schichten aus der „0.“ Dynastie (Naqada IIIB) (ca. 3100-3000 v. Chr.) konnten identifiziert werden, so Raue.

Riesige Schichten von Keramiktrümmern belegen rituelle Aktivitäten im frühen dritten Jahrtausend v. Chr. und während der 3. und 4. Dynastie. Ein rotes Granitfragment von Pepi I. (2295 – 2250 v. Chr) mit einer Horus-Darstellung zeugt ebenfalls davon, dass schon im Alten Reich Heliopolis ein wichtiges religiöses Zentrum war.

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