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Susanne Bickel berichtet über das neu entdeckte Grab der Sängerin

Nun hat sich Susanne Bickel von der Universität Basel in einem Beitrag persönlich zu Wort gemeldet. Darin berichtet sie über die spannende Entdeckung von KV64 und veröffentlichte weitere Details über das Sängerin-Grab, die ich hier übersetzt (zumindest habe ich mein Bestes gegeben ;-)) und zusammengefasst habe.

Genau am 25. Januar 2011 entdeckten die Forscher der Universität Basel nur 1,80m nördlich von KV 40 im Tal der Könige die Kanten eines unbekannten, von Menschen hergestellten Gegenstandes. Weil genau an diesem Tag die Revolution in Ägypten begann, versiegelten sie ihren Fund mit einem Eisentor.

Da sie nicht wussten, ob es sich bei dem Fund einfach nur um einen Schacht oder um ein wirkliches Grab handelte, gaben sie ihm die vorläufige Nummer 40b, die nun offiziell durch 64 ersetzt wurde (also handelt es sich bei KV40b nicht um ein eigenständiges „Grab“ wie anfangs gemeldet wurde).

Am 08. Januar diesen Jahres gingen die Arbeiten weiter. Schnell wurde klar, dass es sich bei dem Fund um ein in den Fels geschlagenes Grab aus der 18. Dynastie handelte. In 2,50m Tiefe des 1,10 x 1,60m großen Schachts fand sich der obere Teil eines Eingangs.

In den Blockaden des Eingangs konnten zwei Stufen ausgemacht werden. Große Felsstücke vor und über dem Eingang gehören zu einer Zweitbelegung. Von der ersten Nutzung des Grabes, das die in die 18. Dynastie datiert wird, finden sich etwa 50cm eines Eingangs-Siegels aus Gips und ein Blumenkübel aus Nilschlamm mit Überresten dieses Gipses auf dem Boden des Schachts.

Das Grab hat nur eine einzige Kammer von ungefähr 4m (nord-süd) x 2m (ost-west). Der Schutt ragte an einigen Stellen bis 0,80m unter die Decke.

Im nördlichen Abschnitt der Kammer lag auf einem großen Schutthügel der schwarze Holzsarkophag. Er ist mit gelben Hieroglyphen an den Seiten verziert und auf der Oberseite kamen unter all dem Staub gelbe Bemalungen zum Vorschein. Am Fuß des Sarkophages fanden die Archäologen eine mit strahlenden Farben bemalte hölzerne Stele (27,5 x 22,5 x 2cm). Sowohl der Sarkophag als auch die Stele stammen eindeutig aus der 22. Dynastie (um 9. Jh. v. Chr.).

Der Name der Grabinhaberin (Nehmes Bastet) und ihren Beruf (Sängerin des Amun) haben die Forscher aus den Texten der Stele und des Sarkophages herausgelesen. Ebenso, dass ihr Vater Priester in Karnak war.

In dem Sarkophag befindet sich die intakte Mumie der 1,55m großen Grabinhaberin. Er wird nun konserviert, bevor er in eines der Magazine gebracht wird.

Unter dem Schutt erhoffen sich die Forscher Erkenntnisse über eine frühere Bestattung in der 18. Dynastie, die durch die Funde von Keramik und Holzfragmenten nachgewiesen werden konnte.

Den Artikel (mit Bildern) findet ihr auf der Internetseite der Universität Basel

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