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Weiteres intaktes Grab in Qubbet el-Hawa gefunden

In der Nekropole Qubbet el-Hawa bei Assuan stieß die vor Ort grabende spanische Delegation auf das noch ungeplünderte Grab des Bruders von Sarenput II. Letzterer war einer der höchsten Beamten und Bürgermeister von Elephantine zur Zeit der 12. Dynastie. Das einfache Felsengrab seines Bruders enthält neben Sarkophag und Mumie auch etliche Grabbeigaben.

Das spanische Team um Leiter Dr. Alejandro Jiménez-Serrano von der Universität Jaén hatte erst vor einem Jahr das Grab einer Dame der höheren Gesellschaft gefunden und ist nun erneut fündig geworden. Dieses Grab gehörte einem Mann namens Shemai, Sohn von Satethetep und Chema, letzterer war unter Amenemhet II. Bürgermeister von Elephantine. Shemais älterer Bruder Sarenput II. folgte seinem Vater in diesem Amt nach. Das Felsengrab Sarenputs II. ist das größte und schönste in Qubbet el-Hawa mit einigen farbenfrohen Wanddekorationen.

Rückwand im Grab von Sarenput II. in Qubbet el-Hawa. Foto: Daniel Csörföly, via Wikimedia Commons, gemeinfrei

Über Bemalungen oder Wanddekorationen im nun gefundenen Grab von Shemai, dem Bruder des Bürgermeisters, gibt es noch keine Aussagen. Auf den bisher veröffentlichten Fotos ist nichts davon zu sehen. Zur Mumie ist ebenfalls noch nichts bekannt, sie wird derzeit noch untersucht. Sie trug allerdings eine farbige Maske mit einem breiten Kragen und lag in zwei ineinander gestellten Sarkophagen aus Zedernholz, die dekoriert und beschriftet sind und auch den Namen des Toten tragen. Die Grabbeigaben bestanden aus Töpferwaren und mehreren kleinen Holzmodellen und -figuren, die u.a. Totenbarken und das tägliche Leben darstellen.

Öffnung des Grabes von Shemai. Foto: Antikenministerium

Laut Dr. Jiménez-Serrano steuert dieser Fund weitere Details bei zu inzwischen 14 gefundenen Mitgliedern der regierenden Familie in Elephantine während der 12. Dynastie (ca. 1900 v.Chr.). Diese hohe Anzahl an Funden ermögliche einen guten Einblick in das Leben und die Verhältnisse einer hochrangigen Familie dieser Zeit und vor allem der Menschen, die im Schatten der Mächtigen lebten. Über diese sei nämlich nicht sehr viel bekannt, hob Dr. Mahmoud Afifi, Leiter der Altägyptenabteilung des Ministeriums, hervor.

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