Blog

Luxor: Familiengräber am Westufer und Stadtteil am Ostufer entdeckt

Eine ägyptische Mission unter der Leitung des Generalsekretärs des Obersten Rates für Altertümer, Mustafa Waziri, entdeckte bei Ausgrabungen in der Nekropole Dra Abu el-Naga auf dem Westufer von Luxor eine Gruppe von Familiengräbern aus der Zeit der 13. Dynastie (2. Zwischenzeit). Auf der gegenüberliegenden Seite entdeckte ebenfalls eine ägyptische Mission Städtebauten aus der Römerzeit.

Familiengräber

Foto: Antiken- und Tourismusministerium Ägypten

In den Familiengräbern entdeckte die Mission über 30 Grabgruben für einzelne Familienmitglieder, die sich in Aussehen und Bauweise ähneln. Die Entdeckung solcher Gräber ist die erste ihrer Art in diesem Gebiet, erklärte Waziri. Die Gräber wurden in einem etwa 50x70m großen Bereich gefunden.

In den Gräbern fanden die Archäologen unter anderem die Grube eines Ministers namens Ankho, der während der 13. Dynastie unter der Herrschaft von König Sobekhotep II. lebte.
In der Grabgrube von Ankho lag ein mit seinem Namen beschrifter und vollständig erhaltener Sarg aus etwa zehn Tonnen schweren rosa Granit.

Waziri fügte hinzu, dass eine kleine Grabstele gefunden in einer der entdeckten Gruben entdeckt wurde. Die Szene auf der Stele zeigt dessen Besitzer, der das Amt eines stellvertretenden Ministers bekleidete, bei der Darbringung von Opfergaben für König Sobekhotep II.

Foto: Antiken- und Tourismusministerium Ägypten

Der Generaldirektor für Altertümer in Oberägypten, Fathy Yassin, ergänzte, dass die Mission auch ein Gebäude aus Lehmziegeln fand, in dem Opfergaben dargebracht wurden.
Im Inneren dieses Gebäudes befanden sich verschiedene, weiß bemalte Uschebtis mit Inschriften in schwarzer Tinte und in hieratischer Schrift, daneben eine große Anzahl von Amuletten aus Fayence in verschiedenen Formen, wie Skarabäen, die Söhne des Horus und eine große Anzahl von Perlen, sowie Hunderte von Grabsiegeln ohne Inschrift, die für die Zeit vor dem Neuen Reich charakteristisch sind.

Neuer Stadtteil in Luxor

Foto: Antiken- und Tourismusministerium Ägypten

Am gegenüberliegenden Ufer, ganz in der Nähe vom Luxor-Tempel im Bezirk Beit Yasi Andraos, konnte ein weiteres Team um Mustafa Waziri eine antike Wohnstadt aus der Römerzeit finden.

Das antike Theben wurde in der Römerzeit durch den jetzt gefundenen Wohnbezirk erweitert, so die Vermutung der Archäologen. Dies sei der wichtigste und bisher älteste gefundene Wohnbezirk auf dem Ostufer von Luxor, so Waziri.

Die Archäologen fanden neben Wohnhäusern auch Werkstätten für die Herstellung und Verhüttung von Metallen. In den Räumen lagen eine Reihe von Töpfen, Wasserflaschen, Fläschchen, Tonschiebern, Schleifwerkzeugen und römischen Münzen aus Kupfer und Bronze.

In zwei entdeckten Taubentürmen wurden zahlreiche Keramikgefäße gefunden, die ab der römischen Epoche als Taubennester dienten, so Fathy Yassin, Generaldirektor für Altertümer in Oberägypten.

Die Mission hat im September 2022 mit den Ausgrabungsarbeiten in der Gegend von Beit Yasi Andraos begonnen.

Foto: Antiken- und Tourismusministerium Ägypten

In den vorangegangenen Grabungsperioden wurden mehrere Amphoren und Sättel aus der byzantinischen Zeit, eine Sammlung römischer Bronzemünzen, Teile einer Mauer aus der römischen Zeit, ein altes Lagerhaus und eine Reihe anderer archäologischer Objekte aus verschiedenen historischen Epochen gefunden.

Es war eine sehr vielversprechende Saison, so Waziri. Die Mission wird weitere Ausgrabungen an der Stätte durchführen und hoffentlich weitere Funde dieses römischen Stadtteils ausgraben.

Schreibe einen Kommentar

* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Zustimmung zur Datenspeicherung lt. DSGVO