Anchcheperure

Nennt ein Elfenbeinfragment aus München Semenchkare als Echnatons Mitregenten?

Semenchkare. Ein Name, der schon seit Jahrzehnten für viele Fragezeichen sorgt. Wer ist dieser mysteriöse Pharao, der am Ende der Regentschaft des Ketzerkönigs Echnaton plötzlich aus dem Nichts heraus auftaucht? Stoff für neue Diskussionen bringt ein Glücksfund im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst in München.

Doch beginnen wir am Anfang, oder besser gesagt am Ende von Echnatons Herrschaft. Dem Pharao, der gemeinsam mit seiner durch die Berliner Büste berühmt gewordene Gemahlin Nofretete die Vielzahl der Götter abschaffte und die Sonnenscheibe Aton als alleinigen Gott ausrief – was im Nachhinein auf wenig Begeisterung stieß. Nach seinem Tod führte sein Sohn (?) Tutanchamun die alten Götter wieder ein und so war nach 17-20 Jahren Aton-Glaube alles wieder beim alten. Der Ketzer und seine Familie wurden verfemt und alle Erinnerungen ausgelöscht. Selbst in den altägyptischen Annalen wurden Echnaton und seine Nachfolger gestrichen oder nicht mehr erwähnt. Ein schlimmer Fluch, konnte man doch ohne seinen Namen nach dem Tode nicht weiterleben. Diese Verfemung war nicht nur für Echnaton& Co ein Dilemma, sondern auch für die heutige Forschung. Die Fundlage aus dieser Zeit und insbesondere aus den späten Jahren von Echnatons Herrschaft ist leider mehr als dürftig.

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Verraten Tutanchamuns Grabbeigaben, wer seine Eltern waren?

In der Terra-X-Dokumentation vor drei Wochen fiel uns in einem Interview mit Prof. Tarek Sayed Tawfik von der Universität Kairo zum Thema „Inzest in königlichen Familien“ eine Aussage auf. Tawfik sagte, dass neueste Untersuchungen einer „Tunik“ aus dem Grab des Tutanchamun ergeben hätten, dass Tuts Ehefrau Anchesenamun wahrscheinlich gleichzeitig auch seine Tante war. Bei den Worten „neueste Untersuchungen“ und dem Thema Tutanchamun klingelten natürlich unsere Ohren und wir schrieben Herrn Tawfik an, um Näheres zu erfahren. Aus seiner Antwort erfuhren wir, dass seine Untersuchungsergebnisse bereits Ende 2018 publiziert worden waren.* Er untersuchte darin drei Fundstücke aus dem Grabschatz des Tutanchamun, die andere Namen tragen, als den des Grabinhabers. Leider hat das Conservation Center des Grand Egyptian Museum (GEM) unsere Anfrage nach der Verwendung der Fotos für unseren Bericht unbeantwortet gelassen, so dass wir die Fotos hier nicht zeigen können. Unser Beitrag ist dadurch mehr für „Leser“ als für „Gucker“ geeignet, auch wenn es uns gelungen ist, ein paar „Ersatzbilder“ zu beschaffen.

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