Im Magazin „The U.S. Sun“ gab Zahi Hawass bekannt, dass man in vier Monaten die Identität von zwei mysteriösen Mumien präsentieren würde. Eine davon könnte die Mumie der Nofretete, die andere der ihrer Tochter Anchesenamun sein.
Wochenrückblick – keine Feier, keine Nofretete-Mumie, neue Gerüchte ums GEM und neuer Flughafen
Wir befinden uns in der Woche, in der sich das Jubiläum für die Entdeckung von Tutanchamuns Grab zum 100. Mal jährt. Für Luxor anscheinend kein Grund, zu feiern. In Kairo gibt es hingegen neue Gerüchte um das Grand Egyptian Museum, ganz in der Nähe wird der Sphinx-Airport eröffnet und eine neue Kunstinstallation direkt vor den Pyramiden ist noch bis bis Ende November zu sehen. Dahingegen ist die Sound-and-Lightshow an den Pyramiden leider erst einmal nicht mehr zu sehen und Zahi Hawass muss zugeben, dass seine DNA-Analysen an der vermeintlichen Nofretete-Mumie erst einmal gescheitert sind…
Nennt ein Elfenbeinfragment aus München Semenchkare als Echnatons Mitregenten?
Semenchkare. Ein Name, der schon seit Jahrzehnten für viele Fragezeichen sorgt. Wer ist dieser mysteriöse Pharao, der am Ende der Regentschaft des Ketzerkönigs Echnaton plötzlich aus dem Nichts heraus auftaucht? Stoff für neue Diskussionen bringt ein Glücksfund im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst in München.
Doch beginnen wir am Anfang, oder besser gesagt am Ende von Echnatons Herrschaft. Dem Pharao, der gemeinsam mit seiner durch die Berliner Büste berühmt gewordene Gemahlin Nofretete die Vielzahl der Götter abschaffte und die Sonnenscheibe Aton als alleinigen Gott ausrief – was im Nachhinein auf wenig Begeisterung stieß. Nach seinem Tod führte sein Sohn (?) Tutanchamun die alten Götter wieder ein und so war nach 17-20 Jahren Aton-Glaube alles wieder beim alten. Der Ketzer und seine Familie wurden verfemt und alle Erinnerungen ausgelöscht. Selbst in den altägyptischen Annalen wurden Echnaton und seine Nachfolger gestrichen oder nicht mehr erwähnt. Ein schlimmer Fluch, konnte man doch ohne seinen Namen nach dem Tode nicht weiterleben. Diese Verfemung war nicht nur für Echnaton& Co ein Dilemma, sondern auch für die heutige Forschung. Die Fundlage aus dieser Zeit und insbesondere aus den späten Jahren von Echnatons Herrschaft ist leider mehr als dürftig.
Hawass kennt Tutanchamus Todesursache und will Nofretete und Anchesenamun identifizieren
Man kann ja von Zahi Hawass halten was man will, aber immerhin er schafft es immer wieder, Ägypten – und sich selbst – in die Schlagzeilen zu bringen. So auch bei einer seiner neusten Ankündigungen, die er auf einem Vortrag beim 19. italienischen Filmfestival Magna Graecia machte.
Hawass will nun die endgültige Todesursache von Tutanchamun geklärt haben und außerdem DNA-Methoden präsentieren, die, wie er sagt, die Mumien von Königin Nofretete und Königin Anchesenamun, der Frau von König Tutanchamun identifizieren sollen.
Gesicht der „Younger Lady“ rekonstruiert
Mit einigen technischen Hilfsmitteln, wie der 3D-Bildtechnik und forensischen Analysen, hat die Paläontologie-Künstlerin Elisabeth Daynès, die 2005 auch schon den Kopf von Tutanchamun nachbildete, nun das Gesicht von Tuts vermeintlicher Mutter, der „Younger Lady“ aus dem Grab KV35 im Tal der Könige, rekonstruiert. Sie hatte hierfür vom Antikenministerium die Erlaubnis erhalten, von der Mumie 3D-Bilder zu erstellen. Das Ergebnis weist nach Ansicht der Forscher eine überzeugende Ähnlichkeit zur berühmten Büste der Nofretete auf.