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Restaurierungen im Abydos- und Karnak-Tempel

Derzeit finden in mehreren archäologischen Stätten Ägyptens Restaurierungsarbeiten statt, die natürlich immer auch der Presse vorgestellt werden, um Ägypten auf dem Tourismusmarkt im Gespräch zu halten. Aktuell vermeldet das Antikenministerium den Abschluss der Restaurierung der Kapelle des Gottes Amun-Re im Tempel Sethos‘ I. in Abydos sowie einer Sitzstatue von Thutmosis II. im Karnaktempel.

Kapelle des Amun-Re

Wer schon einmal im wunderschönen, dunklen und ehrwürdigen Tempel von Sethos I. in Abydos war, erinnert sich sicher an die sieben kleinen Räume, die hinter dem 2. Säulenhof nebeneinander liegen. Sie dienten der Verehrung von Sethos I., dem Erbauer des Tempels, sowie den sechs weiteren Gottheiten Ptah, Re-Harachte, Amun-Re, Osiris, Isis und Horus. Das in der Mitte liegende Heiligtum des Hauptgotttes Amun-Re ist nun fertig restauriert. Es enthält Bilder mit der Reise der Totenbarke durch die Unterwelt und Opferszenen.

Gereinigte Decke in der Amun-Re-Kapelle in Abydos. Fotos: Tourismus- und Antikenministerium Ägypten

Etwa drei Monate hatten die Arbeiten gedauert, die dem Entfernen von Schmutz und Ruß dienten. Laut Saadi Zaki, Generaldirektor der Restaurierung der Altertümer Oberägyptens, kamen sowohl chemische wie mechanische Reinigungsmethoden zum Einsatz. Anschließend wurden angeblich einige fehlende Wandteile ersetzt und die Farben verstärkt. Nacheinander sollen alle sieben Kapellen restauriert werden. Nach der Fertigstellung dieses Sanktuars wird nun mit der benachbarten Kapelle des Re-Harachte begonnen.

Statue des Thutmosis II.

Restaurierung der Statue von Thutmosis II. im Karnaktempel. Fotos: Tourismus- und Antikenministerium Ägypten

Abgeschlossen ist auch die nun ein Jahr dauernde Restaurierung einer Sitzstatue von König Thutmosis II. am 8. Pylon des Karnaktempels in Luxor. Sie wurde im letzten August begonnen und sollte ursprünglich im Januar beendet sein. Aber wie Vieles in Ägypten hat sich auch dieses Projekt länger hingezogen als geplant. Der Oberkörper dieser mehr als 10m hohen Statue war komplett von den sitzenden Beinen abgebrochen und musste nun wieder aufgesetzt werden. Zuvor wurden alle Teile, auch die kleinen, mechanisch und auch chemisch gereinigt und wieder an ihren Platz gesetzt. Risse wurden dabei mit Klebemörtel gefüllt.

Foto: Tourismus- und Antikenministerium Ägypten

Für den nächsten Luxorurlaub hat man nun also bereits drei frisch restaurierte Tempel (oder Teile davon), die man besuchen kann, auch wenn Esna (wir berichteten mehrfach) und Abydos von Luxor aus natürlich kleine Ausflüge bedeuten.

7 Gedanken zu „Restaurierungen im Abydos- und Karnak-Tempel“

  1. WOW, das vorher und nachher vom Seti.I Tempel ist ja unglaublich…
    Einer der „dreckigsten“ Tempel die ich kenne. Eine gesamt Reinigung wird in dem Tempo wohl eher ca. 2050 beendet sein…(ist aber auch der, glaub ich, grösste noch stehende Totentempel)

  2. Ja, unglaublich. Wobei es im Abydos-Tempel ja durch die vorhandene Decke auch noch dunkel ist und die wenigen Farben da auch nicht gut rauskamen. Aber die Restaurationen im Esna-Tempel sind für mich mindestens genauso überraschend. Das war ja trotz viel Tageslicht im Prinzip ein „Schwarzweiß-Tempel“, der nur Grautöne hatte und überhaupt keine Farben. Und was da jetzt die Fotos für Farben zeigen, ist für mich unfassbar. Ich muss beide Tempel besuchen, wenn ich im Winter wieder nach Ägypten fahren kann…

  3. Ich war auf den Monat genau vor 3 Jahren in Abydos.
    Da waren Gerüste aufgestellt und Reinigung in 2 (3?) der Nischen „Kapellen“ (die mit den riesigen Scheintüren) im Gange. (sehr kleiner teil des Tempels)

    Aber im Hautptsaal strahlen die Farben teils schon noch kräftig, die Reliefs da finde ich noch schöner als in seinem Grab.

  4. Bei mir ist das Grab 3 Jahre her, der Tempel nun schon 10 Jahre. Das Grab hat mich hautpsächlich durch die schiere Länge beeindruckt. Der Tempel hingegen hat mich damals umgehauen, weil man sich so gut vorstellen konnte, wie das vor 3000 Jahren wohl ausgesehen haben mag in so einem altägyptischen Tempel. Leider durfte man damals noch nicht fotografieren. Das würde ich beim nächsten Besuch gerne nachholen! 🙂

  5. Danke, dass Sie uns auf diesen Rechtschreibfehler hingewiesen haben. Ebenso freut es uns, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, am nächsten Tag noch einmal nach dem Rechten zu sehen und uns erneut mit einem Kommentar darauf hingewiesen haben. Leider entsprach dieser jedoch nicht der Netiquette und er konnte daher nicht freigeschaltet werden. Wir bitten um Verständnis…

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