Mumie

Das Who-is-who der Mumien: Thutmosis II.

Thutmosis II. war der vierte Pharao der 18. Dynastie. Selbst als Kind einer Nebenfrau geboren, heiratete er seine Halbschwester Hatschepsut, in deren Adern reines königliches Blut floss. Aufgrund des Aussehens seiner Mumie und der wenigen Zeugnisse seiner Regierung verbreitete sich die Vermutung, er sei ein Mann von schwächlicher Konstitution gewesen, der früh an einer Krankheit starb. In der Literatur wurde er häufig so dargestellt.
Ebenfalls vermuten viele, dass seine Große Königliche Gemahlin Hatschepsut die eigentliche Macht ausübte, da sie eine starke Frau war, die von sich selbst glaubte, dass ihr Vater Thutmosis I. sowieso lieber sie auf den Thron der beiden Länder gesetzt hätte, wenn sie denn nur ein Mann gewesen wäre. Eventuell also heiratete nicht er sie (wegen der Blutlinie), sondern sie ihn (wegen des Throns) – vermutlich aber hatten beide einen Vorteil von dieser Ehe.
Da nach dem Tod Thutmosis‘ II. der legitime Nachfolger Thutmosis III. noch ein Kind war, übernahm Königin Hatschepsut zunächst die Regentschaft, die sie dann für fast 20 Jahre behielt.

In einer neuen Studie tragen Wissenschaftler des Institus für Evolutionäre Medizin der Universität Zürich Fakten aus früheren Untersuchungen an 11 Mumien aus der 18. Dynastie zusammen, um deren Identitäten zu überprüfen. Für den hier vorgestellten Thutmosis II. ist die Faktenlage nicht ganz schlüssig.

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Ägyptische Mumie mit Sand im Kopf

Ein in der vergangenen Woche an der kaliforischen Stanford Universität durchgeführter CT-Scan einer Mumie brachte ein unerwartetes Ergebnis: Nicht nur, dass das Gehirn im Schädel belassen wurde, es findet sich dort auch eine weitere, dunkle Masse, die vermutlich Sand oder Sediment ist. Dass dies eine Verunreinigung ist, die während der Mumifizierung versehentlich geschah, glauben die Forscher nicht. Dass es aber absichtlich gemacht wurde und es sich hier um ein bisher noch unbekanntes Mumifizierungsverfahren handelt, dafür steht der Beweis auch noch aus.

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Mumie zeigt ältesten Fall von Herzversagen

Im Museo Egizio in Turin liegen die Reste eines Mannes, der vor 3500 Jahren starb: der Kopf seiner Mumie und seine inneren Organe, die jedem verstorbenen Ägypter in vier Kanopen (krugähnlichen Gefäßen) mit ins Grab gegeben wurden. Untersuchungen des Kopfes sowie des Lungengewebes zeigen, dass der Mann an chronischer Herzinsuffizienz litt. Ursachen für diese Krankheit können Bluthochdruck, Durchblutungs- oder Stoffwechselstörungen sowie ein Herzklappenfehler sein. In diesem Fall tippen die Forscher auf Bluthochdruck.

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Vorgang der Mundöffnung beschädigte die Zähne

In einer neuen Studie beschäftigen sich Prof. Frank Rühli und Dr. Roger Seiler vom Institut für Evolutionäre Medizin (IEM) der Universität Zürich mit der Frage, warum bei so vielen Mumien die vorderen Zähne beschädigt oder sogar ausgebrochen sind. Das bekannte und in Schrift und Bild gut dokumentierte Mundöffnungsritual, mit dem der Verstorbene seine Fähigkeiten zu atmen, zu essen und zu sprechen für das jenseitige Leben wiedererlangen sollte, kann dafür eigentlich nicht verantwortlich sein, da es ein rein symbolischer Akt war, der an fertig eingewickelten Mumien kurz vor dem Begräbnis, oder auch an Statuen nach ihrer Aufstellung, vollzogen wurde. Die Schäden an den Frontzähnen deuten aber auf ein tatsächliches, gewaltsames Öffnen des Mundes hin, das dann vermutlich während der Mumifizierung stattfand.

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Aßen die alten Ägypter überwiegend vegetarisch?

Ein französisches Forscherteam hat an Gewebeproben von Mumien untersucht, was diese Menschen zu Lebzeiten wohl überwiegend gegessen haben. Als „Untersuchungsgruppe“ dienten 45 Mumien aus zwei Museen im französischen Lyon. Zwar habe man pro Epoche nur wenige Exemplare gehabt, dafür mit diesen aber einen großen Zeitraum abdecken können, von 3500 v.Chr. bis etwa 600 n.Chr., also bis in die koptische Zeit. Trotz der vielen Opferszenen oder Grabreliefs, auf denen Berge von Fleisch und Fisch dargestellt sind, sollen sich die alten Ägypter überwiegend von Pflanzen ernährt haben, so das angeblich überraschende Ergebnis der Studie.

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