Im Gegensatz zu allen vorgenannten Mumien dieser Whoiswho-Reihe hat die Mumie von Tutanchamun keine Nummer im Catalogue Général, da sie ja „erst“ im Jahr 1922 gefunden wurde, der Museumskatalog aber aus dem Jahr 1912 stammt. Nach den historischen Quellen war Tutanchamun zwischen 17 und 19 Jahre, als er starb. Die meisten Altersbestimmungen der verschiedenen Forscher in den Studien der vergangenen Jahre bestätigen dieses Todesalter auch. Lediglich James Harris und Edward Wente kamen 1992 bei einer Studie für die Universität von Michigan zu dem Schluss, Tutanchamun sei vermutlich 23-27 Jahre alt geworden.
Das Who-is-who der Mumien: die jüngere Dame aus KV35
Die Mumie der sogenannten „jüngeren Dame“ trägt die Bezeichnung CG 61072 im Catalogue Général des Kairoer Museums. Sie wurde im März 1898 vom Franzosen Victor Loret als eine von drei Mumien in einer Seitenkammer des Grabes KV35 gefunden, dem Grab von Amenophis II., das später auch als Cachette, als Mumienversteck, für einige weitere königliche Mumien genutzt wurde.
Diese Mumie weist einige schwere Verletzungen auf; die linke Gesichtsshälfte und der Brustraum sind eingeschlagen und der rechte Arm fehlt ganz. Geschah dies durch Grabräuber oder kam eine dieser Verletzungen als Todesursache in Frage? Umstritten ist auch die Identität dieser Mumie: die Namen Nofretete, Kija, Meritaton, Satamun, Baketaton oder Nebetiah sind aktuell im Spiel.
Das Who-is-who der Mumien – die mysteriöse Mumie aus KV 55
Keine Mumie hat bisher zu größeren Diskussionen geführt als die Mumie aus KV55. Als Grafton E. Smith im Jahr 1907 die Mumie aus dem Grab KV 55 untersuchte, trug sie goldene Bänder mit dem Namen Echnatons. Daher war es für ihn wenig glaubhaft, dass es eine andere Mumie als die des Ketzers war, die in dem stark zerstörten Grab lag. Auch die Inschriften legten eine Identfizierung als Echnaton nahe. Doch handelt es sich wirklich um die Mumie des berühmten Pharaos, der die Sonnenscheibe Aton als alleinigen Gott ansah?
Das Who-is-who der Mumien: die Ältere Dame aus KV35
Das Grab KV35 im Tal der Könige war ursprünglich das Grab von Amenophis II. (18. Dyn.), wurde aber in der 21. Dynastie als Sammelversteck für diverse Königsmumien verwendet, darunter auch Thutmosis IV., Amenophis III. und verschiedene Ramessiden. In einer Seitenkammer fand das Team von Victor Loret 1898 auch drei ausgewickelte Mumien: zwei weibliche und eine jugendliche, männliche Mumie.
Das Who-is-who der Mumien: Amenophis III.
Schon im Alter von 12 Jahren wurde Amenophis III., ein Sohn von Thutmosis IV. und einer Nebenfrau, zum Pharao erhoben. Amenophis III. war einer der größten Bauherren der Geschichte Ägyptens. Er erweiterte den Tempel von Karnak und Luxor und ließ sich einen riesigen Totentempel in Kom el-Hattan bauen (die Memnon-Kolosse gehörten einst dazu). Den Regierungssitz verlegte er in seinem neu erbauten Palastgelände Malqata in Theben-West.
Amenophis III. wandte sich immer mehr von den Amun-Priestern ab und legte damit den Grundstein seines berühmten Sohnes Amenophis IV. (Echnaton), der die Sonnenscheibe Aton als alleinigen Gott verehrte.