Gestern gab das Ministerium für Tourismus und Antikes bekannt, dass eine Mission des Archäologischen Instituts der Universität Kairo in Sakkara das Grab eines Ptah-M-Wia entdeckt hat, der ein hoher Beamter zur Zeit Ramses‘ II. war. Er war nicht nur Vorsteher der Schatzkammer sondern trug zusätzlich auch die Titel königlicher Schreiber, Aufseher der Viehbestände und Verantwortlicher für die Opfergaben am Tempel Ramses‘ II. in Theben.
Muss die Geschichte der Mumifizierung neu geschrieben werden?
Im Jahr 2019 machten ägyptische Archäologen in Sakkara eine außergewöhnliche Entdeckung. Das 4500 Jahre alte Grab des Khuwy aus der 5. Dynastie war insofern besonders, weil es noch in den schönsten Farben erstrahlte (wir berichteten). Aber es gab auch noch eine andere Besonderheit: in dem Grab befanden sich noch die sterblichen Überreste von Khuwy. Eine Seltenheit bei so alten Gräbern und Khuwy schien war für seine Zeit außergewöhnlich sorgfältig mumifiziert worden zu sein . Das Grab könnte also die Geschichte der Mumifizierung umschreiben, denn 1000 Jahre früher könnte sie schon ausgereifter gewesen sein als bisher angenommen. Die Mumienexpertin Salima Ikram von der Universität Kairo und ihre Forschungskollegen wollten der Sache auf den Grund gehen.
Neuer Fund in Sakkara: Totentempel, Mumien und hunderte Grabbeigaben
Vor wenigen Stunden gab das Ministerium endlich die Pressemeldung heraus, auf die wir bereits ungeduldig gewartet haben, seit vor einigen Tagen eine neue, umfangreiche Entdeckung in Sakkara angekündigt worden war. In der Nähe der Pyramide von Teti II., dem Begründer der 6. und letzten Dynastie des Alten Reiches, fand eine ägyptische Mission unter Leitung von Dr. Zahi Hawass den Totentempel einer Ehefrau Tetis, über 50 Grabschächte mit Särgen und Mumien aus dem Neuen Reich, einen hochwertig ausgestatteten Lehmziegelschrein, der mind. 24m tief in den Wüstenboden reicht, einen 4m langen Papyrus mit einem Auszug aus dem Totenbuch, eine wunderschöne, große Kalkstein-Stele und sehr viele Grabbeigaben unterschiedlichster Art. Der Fund beweist, dass in der 18. und 19. Dynastie des Neuen Reiches der damals bereits seit über 1000 Jahren tote Pharao Teti so sehr verehrt wurde, dass sich die Schönen und Reichen dieser Zeit gerne in der Nähe seiner Pyramide bestatten lassen wollten.
Noch viel mehr Särge in Sakkara gefunden
Murmeltiertag in Sakkara: In demselben großen Zelt vor der Stufenpyramide, wie vor sechs Wochen, stellten Antikenminister Khaled El-Enany und Supreme-Council-Leiter Mostafa Waziri der versammelten Weltpresse erneut eine große Menge an Sarkophagen vor, die kürzlich von der ägyptischen Mission in Sakkara entdeckt wurden. Insgesamt waren mehr als 100 Särge in drei Grabschächten gefunden worden. Dazu über 40 Artefakte, wie Mumienmasken und Statuen.
Größte Entdeckung des Jahres in Sakkara angekündigt
Das Ministerium für Tourismus und Altertümer in Ägypten will in den nächsten Tagen „die größte archäologische Entdeckung des Jahres 2020“ in Sakkara bekanntgeben.